„Es ist das Ende einer Epoche“
Interview mit Leiter Chris Reinke über das endgültige Aus für den Audi-Kundensport

24.11.2024 | Stand 03.12.2024, 13:16 Uhr |

Chris Reinke leitet seit neun Jahren das Audi-Kundensportprogramm. Foto: Audi

Für Chris Reinke, dem Leiter des Audi-Kundensports, endet mit dem finalen Rollout und der Übergabe des letzten R8 LMS GT3 eine Ära. Im Interview spricht er über das Gefühl der Leere, den Stolz auf das Erreichte und die Herausforderung, den Abschied den Fans und Partnern zu vermitteln.

  

Herr Reinke, Sie sind seit neun Jahren Leiter des Audi-Kundensports. Was geht nach dem finalen Rollout und der Übergabe des letzten Rennfahrzeugs in Ihnen vor?
Chris Reinke: Es ist das Ende einer Epoche. Es war aber für mich persönlich ein Privileg, darin für Audi in sehr prominenter Rolle mitwirken zu dürfen. Ich hatte dieses Privileg schon einmal als Gesamtprojektleiter im LMP-Projekt, und als das zu Ende ging, hatte man auch ein Gefühl der Leere, weil man sich sehr stark damit identifiziert hatte. Ich hatte dann die Chance, im Kundensport etwas zu skalieren, neu zu beschreiben, das Ganze weltweit auszubauen, und habe eine weitere motorsportliche Epoche für Audi mitschreiben dürfen. Und genauso glaube ich daran, dass es auch jetzt ein Morgen geben wird.

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Der Kundensport war für Audi lange Zeit eine lukrative Werbeplattform weltweit. Wie schwer ist es zu verstehen, dass sich das Unternehmen davon verabschiedet?
Reinke: Wir sind Angestellte in einem Unternehmen, das eine strategische Entscheidung getroffen hat, die wir respektieren. Das unseren Kunden, unseren Partnern, unseren Fans da draußen zu vermitteln, ist ein Stück weit unsere Verpflichtung. Aber mit Sicherheit fällt uns das auch manchmal schwer.

Sie haben mit Audi Sport Customer Racing die Welt bereist. Hat Ihnen das immer Spaß gemacht?
Reinke: Ja. Für mich ist das ein Privileg, für mich ist das Passion und Hobby – und ich habe das zu meinem Beruf machen dürfen. Ich bin auch von der Facette des Jobs begeistert, in den interkulturellen Austausch zu gehen. Und ja, die Reiserei ist ein Teil davon gewesen. Ich hatte meiner Frau damals, als ich gewechselt bin, versprochen, dass ich versuchen werde, ein Wochenende im Monat freizumachen – aber bis Corona habe ich das nicht geschafft.