Erste Bilanz fällt positiv aus
Innenstadtkonzept: Nach zwei Jahren von 25 Maßnahmen nur eine nicht verwirklicht

16.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:14 Uhr

Die Sanierung der Fußgängerzone soll die Ingolstädter Innenstadt attraktiver machen. Foto: Brandl (Archiv)

Zwei Jahre nach Verabschiedung des Ingolstädter Innenstadtkonzepts hat Wirtschaftsreferent Georg Rosenfeld eine positive Bilanz gezogen. Von den 25 Maßnahmen des Konzepts wurden nach seinen Worten bereits 16 abgeschlossen. Acht weitere befänden sich in der Umsetzung. Lediglich eine Maßnahme konnte nicht verwirklicht werden: Es wurde kein Sternekoch für Pop-up-Kulinarik in einem Leerstand gefunden.



Knapp 50 Millionen Euro in die Innenstadt investiert

Alles in allem haben Stadt und IFG knapp 50 Millionen Euro in den vergangenen Jahren in die Innenstadt investiert: Gut 9 Millionen (ohne Personalkosten) im Rahmen des Innenstadtkonzepts sowie fast 40 Millionen für andere Maßnahmen wie Sanierung Georgianum, Sanierung der Fußgängerzone und Tiefgaragen, Bezuschussung der City-Tickets und mehr. Gleichzeitig konnte sich die Stadt Fördermittel in Höhe von insgesamt 2,1 Millionen Euro aus drei Förderprogrammen sichern, dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ des Freistaats Bayern, dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums des Inneren für Bau und Heimat und dem Programm „Neustart Kultur“ der Kulturstiftung des Bundes.

Innenstadtkonzept ist auf große Resonanz gestoßen

Rosenfeld freut sich darüber, dass das Innenstadtkonzept mit seiner Umsetzungskampagne START:ING sowohl in den Medien als auch in Fachkreisen überregional auf große Resonanz gestoßen sei. Mit seiner Beteiligung der Bürger gilt es mittlerweile als Best-Practice-Beispiel für Innenstadtentwicklung überhaupt und wurde schon in Berlin vorgestellt. Ebenfalls eine Auszeichnung als „Cima Stadtimpulse Best-Practice“ für Innenstadtbelebung erhalten hat das Projekt Cityfreiraum.

„Naturgemäß konnten nicht alle 500 Ideen im Rahmen des einjährigen Innenstadtprozesses gelöst werden und fanden deshalb Eingang in den Themenspeicher“, ergänzte Rosenfeld. Dazu zählen zum Beispiel die grundsätzliche Regelung des Autoverkehrs und der Umgang mit Parkflächen in der Innenstadt. Gleichwohl seien Ideen aufgegriffen worden. Beispiele hierfür sind die „Angebotsausweitung von (temporärer) Kinderbetreuung in der Innenstadt“ durch eine Initiative des Museums für Konkrete Kunst mit IN-City und der IFG und die „Förderung des Radtourismus“ durch Infrastrukturmaßnahmen entlang des Donauradwegs. Weitere Vorschläge seien eher langfristiger oder visionärer Natur, wie etwa die Einrichtung einer Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof über die Innenstadt bis zum Audi-Gelände im 5-Minuten-Takt, die Schaffung eines Fahrradparkhauses oder die Untertunnelung der Schlosslände.

Weitere Maßnahmen unterstützen Innenstadtbelebung

Andrerseits zahlen für Rosenfeld darüber hinaus Ideen und Aufgaben auf die Ziele der Innenstadtbelebung ein, auch wenn sie nicht explizit im Konzept genannt wurden. Hierzu zählt die Verbesserung der Ost-West Querung der Innenstadt für Radfahrer durch Öffnung der Spitalstraße für den Radgegenverkehr und die Schaffung eines vergünstigten Anwohnerparktarifs in den Innenstadttiefgaragen durch die IFG.

Auch wenn der Wirtschaftsreferent die „Gemeinschaftsaufgabe für viele Akteure“ nach zwei Jahren durchaus positiv bewertet, sei das Ziel, die Innenstadt nachhaltig zu einem belebten Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und Standortattraktivität zu machen, noch nicht erreicht. Erforderlich sei der Fokus auf die weitere Ausgestaltung der laufenden und in Umsetzung befindlichen Maßnahmen, eine wirkungsorientierte Ergänzung um neue Initiativen und ein langer Atem.