„Freuen uns auf alle, die kommen“
Ingolstädter Einzelhändler sind zufrieden und erwarten Hamsterkäufe Ungeimpfter am Montag und Dienstag

05.12.2021 | Stand 05.12.2021, 11:32 Uhr

Am Samstag war die Frequenz in der Ingolstädter Innenstadt eher mäßig – nicht zu vergleichen mit der an Adventssamstagen vor Corona. Foto: Schattenhofer

Von Suzanne Schattenhofer

In der Ingolstädter Innenstadt herrschte nicht so viel Betrieb wie einst an einem zweiten Adventssamstag – vor Corona. Aber die Geschäftsleute, die der DK befragt, sind im Großen und Ganzen dennoch zufrieden. So wie Elke Mayr: „Wir sind dankbar und freuen uns über alle, die kommen“, sagt die Chefin vom Xaver Mayr – Haus der Mode.

Vorm Primark in der Ludwigstraße bilden sich am Samstag immer wieder Menschenschlangen – ein bekannter Anblick. Aber auch vor dem Spielwarengeschäft Pampelsuse in der Kreuzstraße warten die Kunden draußen auf Einlass.

Denn schließlich stehen Nikolaus und Christkindl vor der Tür. „Es war viel los, und es sind so viele Familien mit Kind und Kegel gekommen“, erzählt Karin Späth am Abend, als der Ansturm vorüber ist. Sie darf wegen Corona nicht mehr als acht bis zehn Kunden in ihren Spielwarenladen hineinlassen. „Das macht es schwierig, und die Leute mussten teilweise warten“, sagt die Einzelhändlerin. „Es war mir richtig peinlich, aber die Kunden haben total viel Verständnis.“

Ab Mittwoch gilt 2G

Ob die Kunden am Samstag noch schnell zuschlagen wollten, bevor am Mittwoch 2G gilt? Karin Späth und auch Thomas Deiser bezweifeln dies: „Ich kann mir eher vorstellen, dass die Ungeimpften noch am Montag und Dienstag die letzten Hamsterkäufe machen“, sagt der Vorsitzende des Innenstadt-Vereins IN-City. „Diese Einschränkung wird uns wieder Kunden kosten.“ Deiser beobachtet einen Rückgang der Frequenz in der Innenstadt. „Es kommen allgemein weniger Kunden, aber die, die da sind, kaufen gezielt ein. Fast keiner verlässt einen Laden ohne Einkauf. Dieses Bummeln entlang der Schaufenster gibt es schon lange nicht mehr.“

Die Stimmung unter den Einzelhändlern sei „stoisch“, so Deiser. Man finde sich eben mit der Situation ab. Auch Elke Mayr blickt gelassen auf den Mittwoch. „Wir werden wieder jemanden an den Eingang stellen, der die Kunden kontrolliert – das ist ja nicht das erste Mal.“

Markus Kuttenreich, Inhaber eines Geschäfts für Männermode, stellt sich darauf ein, für diese Eingangskontrollen an den kommenden Samstagen das Personal aufzustocken. „Es hätte nicht soweit kommen müssen“, meint er. „Für den stationären Handel ist 2G wieder eine Bremse. Aber wenn man in die Krankenhäuser schaut, dann muss ja irgendwie reagiert werden.“ Er habe Verständnis für die strengeren Corona-Maßnahmen.