Der Ingolstädter Autobauer Audi kämpft mit rückläufigen Zahlen, sieht aber einen Aufwärtstrend. Die Umsatzerlöse lagen im ersten Halbjahr 2024 bei 30,9 Milliarden Euro, was einen Rückgang um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet. Das teilte Audi am Donnerstag in Ingolstadt mit. Die Zahlen für das zweite Quartal aber geben Anlass zur Hoffnung.
Das operative Ergebnis betrug im ersten Halbjahr 1,98 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 3,41). Die operative Umsatzrendite lag bei 6,4 Prozent (Vorjahreszeitraum: 10,0). Gründe für den Rückgang seien unter anderem die vorherrschenden Lieferengpässe sowie diverse Modellwechsel, teilte das Unternehmen weiter mit. In den nächsten Monaten kommen zahlreiche neue Modelle auf den Markt. Kommende Woche wird etwa mit dem Audi A6 e-tron das zweite vollelektrische Modell auf der Premium Platform Electric (PPE) vorgestellt.
„Anspruchsvoller Weg liegt vor uns“
„Audi arbeitet entschlossen an seiner finanziellen Leistungsfähigkeit“, sagte Finanzvorstand Jürgen Rittersberger laut Mitteilung . „Wir befinden uns in einem Jahr des Übergangs. Wir haben uns im zweiten Quartal verbessert, es liegt aber noch ein anspruchsvoller Weg vor uns.“
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So lieferte die Markengruppe Progressive im ersten Halbjahr den Angaben zufolge 843991 Autos der Marken Audi, Bentley und Lamborghini aus (minus 8,2 Prozent). Hinzu kamen 32098 Motorräder der Marke Ducati (minus 8,6 Prozent).
Audi: Geschäfte im zweiten Quartal stabilisiert
Im zweiten Quartal allerdings konnten die Ingolstädter ihre Geschäfte stabilisieren: Der Umsatz lag fast auf Vorjahresniveau, der Gewinn nur leicht darunter. Die Marke Audi konnte demnach ihre Auslieferungen gegenüber dem Auftaktquartal 2024 um zehn Prozent steigern, insbesondere bei den vollelektrischen Modellen (plus 15 Prozent). „Mit den neuen Modellfamilien des Audi A5, der gerade Premiere gefeiert hat, und des Audi A6 e-tron, den wir Ende Juli vorstellen, machen wir nach der Premiere des Audi Q6 e-tron im Frühjahr nun direkt den nächsten Schritt bei unseren Modellanläufen“, sagte Audi-Vorstandschef Gernot Döllner. „Mit über 20 Anläufen in den Jahren 2024 und 2025 erweitern und verjüngen wir unser Portfolio und stellen uns mit vollelektrischen Modellen, Plug-in-Hybriden und einer neuen hocheffizienten Generation an Verbrennern flexibel und robust auf. Hiervon werden wir auch bei Absatz und Umsatz profitieren.“
Audi senkt Prognose
Für das Gesamtjahr senkt der Autobauer seine Renditeerwartung dennoch. Die Prognose für die operative Umsatzrendite liegt nun bei sechs bis acht Prozent statt den bislang erwartete acht bis zehn. Grund dafür sind den Angaben von Finanzvorstand Rittersberger zufolge die Kosten für die Umstrukturierung in Brüssel. Dort steht das Werk vor dem Aus.
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