Unternehmen unterzeichnen Absichtserklärung für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur im Großraum Ingolstadt
Ingolstadt rüstet sich fürs Zeitalter des Wasserstoffs

17.05.2022 | Stand 17.05.2022, 9:22 Uhr
−Foto: oh

Die Unternehmen Bayerngas GmbH, bayernets GmbH, Bayernoil Raffineriegesellschaft mbH, Energienetze Bayern GmbH & Co. KG, Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH, Stadtwerke Ingolstadt Energie GmbH und Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH haben eine Absichtserklärung für den Aufbau eines Wasserstoffclusters unterzeichnet. Als potenzielle Nutzerin der Wasserstoffinfrastruktur hat Audi den Letter of Intent ebenfalls unterzeichnet. Unter dem Projektnamen „HyPipe Bavaria/H2-Cluster Ingolstadt“ plant das Konsortium den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur im Großraum Ingolstadt für die Versorgung der beteiligten Industriestandorte und der Region mit Wasserstoff.

Raffinerien wie Bayernoil und Gunvor sowie Automobilhersteller wie Audi können nachhaltigen Wasserstoff für die Dekarbonisierung ihrer Produktionsprozesse bereits in naher Zukunft einsetzen. Darüber hinaus sind auch weitere Anwendungen im Gewerbe, Transport sowie die Wärmeversorgung von Unternehmen und privaten Haushalten über die Netze der beteiligten Netzbetreiber denkbar. Der Wasserstoff kann über das zukünftige Wasserstofftransportnetz überregional bezogen, teilweise auch regional erzeugt und verteilt werden. Die Netzbetreiber bayernets, Energienetze Bayern und SWI Netze sind wichtige Partner für die Anbindung an das zukünftige Wasserstofftransportnetz durch die Umstellung bestehender Gasleitungen auf Wasserstoff und den Aufbau eines regionalen Transportnetzes zur Verbindung der Erzeuger und Verbraucher. Außerdem müssen für den Bezug des Wasserstoffs Handels- und Vertriebsargumente berücksichtigt werden. Dieses Know-how, ergänzt durch ihre Lösungsansätze für eine dezentrale Wasserstofferzeugung in Bayern, speisen die Konsortialpartner Bayerngas und die SWI Energie ein.

Die so entstehende Wasserstoffinfrastruktur kann nach Fertigstellung von allen interessierten Marktteilnehmern diskriminierungsfrei genutzt werden, so dass H2-Erzeugungsanlagen und H2-Verbraucher effizient miteinander verbunden werden. Damit kann die Voraussetzung für die rasche Anbindung bis spätestens 2030 an die nationale und europäische Wasserstofftransportinfrastruktur geschaffen werden.

Nach Einschätzung des Konsortiums wird die Wasserstoffinfrastruktur ein wesentlicher Baustein zum Erreichen einer klimaneutralen Energieversorgung in 2040 für den Industrie-, Verkehrs- und Gebäudesektor im Großraum Ingolstadt darstellen und den Aufbau europäischer und internationaler Lieferketten für klimaneutralen Wasserstoff ermöglichen. Das Projekt stützt die Wasserstoff-Roadmap Bayern, die das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie im April 2022 vorgestellt hat. Diese formuliert die Notwendigkeit eines ambitionierten und konsequenten Ausbaus von Wasserstoffinfrastrukturen für eine zukunftsorientierte Wasserstoffversorgung. Die Projektpartner wollen dazu Lösungen anbieten. (ty)