In München ist es sicherer als in Ingolstadt

26.10.2017 | Stand 12.11.2019, 11:07 Uhr

Im Stadtrat ging es heute um die Sicherheit in Ingolstadt, den Anstieg der Straftaten und die Notwendigkeit zusätzlicher Überwachungskameras Von Michael Schmatloch Ingolstadt ist sicherer als Würzburg. Das ist der gute Teil der Nachricht, die Polizeipräsident Günther Gietl heute den Ingolstädter Stadträten überbrachte. Allerdings unsicherer als beispielsweise Augsburg und München.

Im Stadtrat ging es heute um die Sicherheit in Ingolstadt, den Anstieg der Straftaten und die Notwendigkeit zusätzlicher Überwachungskameras

Von Michael Schmatloch

Ingolstadt ist sicherer als Würzburg. Das ist der gute Teil der Nachricht, die Polizeipräsident Günther Gietl heute den Ingolstädter Stadträten überbrachte. Allerdings unsicherer als beispielsweise Augsburg und München. Der oberste Polizeichef ging vor den Räten ausführlich auf die Sicherheitslage der Stadt ein. Das Ergebnis: Trotz einer deutlich gestiegenen Kriminalitätsrate ist die Sicherheit in Ingolstadt „trotzdem gewährleistet“.

Hatte die Kriminalität in den Jahren 2007 bis 2011 einen deutlichen Abwärtstrend in Ingolstadt, so ging es vor allem 2016 steil bergauf. Um über 1000 Delikte. „Die Straftaten in Ingolstadt haben ein hohes Niveau“, so Gietl. Und das habe durchaus mit der Zahl an Zuwanderer zu tun. Allein im Bereich der Asylbewerber hatte die Polizei im Bereich des Präsidiums Oberbayern Nord 64,9 Einsätze pro Tag zu leisten, angefangen bei kleinen Streitigkeiten bis hin zur Körperverletzung. Aber meist innerhalb der Unterkünfte. Jede zehnte Straftat stammte aus dem Bereich der Zuwanderer.

Positiv, dass die Statistik 2017 wieder etwas positiver aussieht. Rund elf Prozent sei die Quote in den ersten drei Quartalen gesunken. Aber nicht in allen Bereichen. So sei die Zahl sexuell motivierten Straftaten um 15 Prozent gestiegen. Was allerdings auch mit einer neuen Gesetzeslage zu tun hat, die Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung anders definiert. So gab es zwar heuer 17 Fälle mehr, überfallartige Vergewaltigungen gab es indes keine einzige.

Wichtig für das spätere Abstimmungsergebnis waren natürlich Gietls Ausführungen zum Einsatz der Videotechnik. Für ihn ist die Videoüberwachung eine durchaus wirksame Ergänzung zur polizeilichen Präsenz, natürlich in Zusammenhang mit anderen Sicherheitskonzepten. Ständig auf dem Schirm der Polizei laufe derzeit nur eine Kamera am Busbahnhof. Alle anderen Kameras – die die INVG zum Beispiel – würden nur werden nur dann aufgerufen, wenn Notruf eingeht oder ein konkreter Anlass vorliegt. Heuer gab es bislang 44 derartiger Aufrufe.

Die Ausführungen von Günther Gietl waren denn nach einer opulenten Fragestunde derart detailliert, dass die anschließende Diskussion um eine Ausweitung der Videoüberwachung recht knapp ausfiel.

„In fast jede Stadtratssitzung stellt die CSU einen Antrag zur weiteren Überwachung per Videokameras. Was hier gemacht wird, ist die Forderung einer totalen Überwachung“, meinte BGI-Stadtrat Jürgen Siebicke, der sich zuvor schon echauffiert hatte, weil die CSU wissen wollte, wieviel polizeiliche Kapazität die Asylbewerber binden. „Warum nicht auch eine Statistik über die Fußballfans oder die Zuwanderer aus Norddeutschland“, meinte er.

Aber auch wenn die Diskussion über zusätzliche Kameras beispielsweise an den großen Straßen ein schnelles Ende fand, war die Abstimmung nicht von überbordender Einigkeit geprägt. 26 Stimmen waren es am Ende für den CSU-Antrag, was zusätzliche Kameras betrifft. Nur bei einer Überprüfung und Verbesserung des Beleuchtungskonzeptes für Parkanlagen war sich der Stadtrat einig.

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