Impfstoff droht zu verfallen

Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt Tausende Impfdosen zurück

20.07.2021 | Stand 20.07.2021, 16:05 Uhr
−Foto: pexels

Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt Tausende Impfdosen zurück

(ty) In dieser Woche werden zum ersten Mal mehrere Tausend Dosen Impfstoff aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen an die Verteilstation am Ministerium zurückgegeben, weil dieser zu verfallen droht. Mit rund 49 Prozent an Erstgeimpften liegt der Landkreis auch deutlich unter dem Deutschlandtrend, insgesamt sind 60 Prozent mindestens einmal geimpft. Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen als Betreiber und das Landratsamt hoffen nun, durch ein neues, niederschwelligen Angebote die Impfbereitschaft gegen Corona im Landkreis steigern zu können: Impfen ohne vorher einen Termin zu vereinbaren, das geht ab sofort an festen Tagen in den beiden Impfzentren des Landkreises sowie am Schnelltestzentrum in Karlshuld.

Bei dem Impfstoff, der nun zurückgegeben wird, handle es sich ausschließlich um Dosen des Herstellers AstraZeneca, wie Kreiskrankenhaus-Pressesprecherin Stefanie Schmid erzählt. Und es sind gleich mehrere Tausend davon. Das Kreiskrankenhaus als Betreiber der Impfzentren im Landkreis müsse regelmäßig Rückmeldung ans Ministerium geben, wie viel von dem verteilten Impfstoff verwendet wurde, erklärt Schmid. Was übrig bleibt, werde - wie in diesem Fall - zurückgeschickt, bevor der Impfstoff verfällt. Eventuell gehe dieser Impfstoff dann auch weiter ins Ausland.

Aktuell sind im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 48 073 Menschen mindestens einmal geimpft - und damit nicht einmal die Hälfte der Landkreisbürger. Zweimal geimpft sind 39 339 Personen. Nur, dass es keine weiteren Anmeldungen gibt, obgleich von allen Impfstoffen reichlich zur Verfügung stünde, wie Stefanie Schmid bestätigt. Wer sich gegen das Coronavirus impfen lassen will, kann sich den Impfstoff selbst aussuchen. Aktuell sind also alle Menschen in Neuburg-Schrobenhausen geimpft, die sich bislang über das bayerische Impfportal registriert haben.

Kreiskrankenhaus und Landratsamt wollen dieser Stagnation nun mit dem neuen terminfreien Impfangebot entgegensteuern und für neuen Schwung bei der Impfbereitschaft sorgen. So werden ab sofort wöchentlich Tage angeboten, an denen Menschen ab 16 Jahren ohne vorherige Terminvereinbarung eine Corona-Schutzimpfung erhalten können. Los geht es bereits an diesem Mittwoch. "Es genügt dann, in diesen Zeitfenstern spontan zu einem der beiden Impfzentren zu kommen und seinen Personalausweis oder Reisepass mitzubringen", heißt es vom Kreiskrankenhaus.

Zusammen mit dem Landratsamt will man darüber hinaus an weiteren Konzepten für gesonderte Impfaktionen arbeiten, wie es in einer Mitteilung des Betreibers heißt, um die Impfquote im Landkreis zu erhöhen.