Interessengemeinschaft
Heimische Schausteller gründen eigenen Verband

16.11.2021 | Stand 16.11.2021, 17:56 Uhr

Vorsitzender des neuen Verbands: Ludwig Daufratshofer will die Interessen der heimischen Schausteller gegenüber der Konkurrenz von auswärts besser vertreten. Foto: Hammer, Archiv

Ingolstadt – Die in Ingolstadt und Umgebung beheimateten Schausteller und Marktkaufleute haben einen eigenen Verband gegründet, um auf lokaler Ebene ihre Interessen gegenüber nicht ortsansässigen Kollegen besser durchzusetzen.

Die schnappen ihnen, so der Vorwurf, oft die guten Plätze auf Festen und Märkten weg. In einem offenen Brief wird Oberbürgermeister Christian Scharpf nach der Absage des Christkindlmarktes gebeten, „die Schausteller zu unterstützen, die hier beheimatet sind und auch hier ihre Steuern zahlen“. Unterzeichnet haben ihn als Vorsitzender Ludwig Daufratshofer und als seine Stellvertreterin Marie-Madeleine von Kienlin.
Der Vorstoß zielt gegen den Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und der Schausteller ab, der in seiner Bezirksstelle Ingolstadt von Siegfried Schön vertreten wird. In dem Schreiben an den OB heißt es, „dass dort selbst der Vorstand keine wirkliche Verbindung zu Ingolstadt hat, außer sich seit Jahren zunehmend die besten Plätze zuzuführen, meist leider auf Kosten Einheimischer.“ Das führe seit geraumer Zeit „zu immer größeren Spannungen, Problemen und Anfeindungen“.

Der neue Verband, im Juli ins hiesige Handelsregister eingetragen, verpflichtet sich, auf die Schausteller aus Ingolstadt und in zweiter Linie auch der Region 10 in besonderer Weise zu achten und „der Überschwemmung und Rosinenpickerei von außerhalb entgegenzuwirken“.

In ihrem Schreiben an Scharpf äußern die Marktkaufleute Verständnis für die Absage des Christkindlmarktes, die zu etwa einem Drittel Schausteller aus der Region betreffe. Allerdings bedauern die Unterzeichner auch, dass man sich bei der Organisation des Weihnachtsmarktes nicht von vornherein für eine mögliche 2G- oder 3G-Regelung entschieden habe so wie in vielen anderen Städten“. Der neue Verband hofft auf andere Einnahmequellen: „Es ist nun wichtig, in die Zukunft zu blicken und weitere Möglichkeiten und Alternativen für die Schausteller der Region zu schaffen, damit diese nicht komplett ruiniert werden. Nur mit Hilfe der Stadt als Partner der ansässigen Schausteller lässt sich vielleicht noch ein wenig das finanzielle Desaster und der Ruin einer ganzen Berufsgruppe zumindest in der Region aufhalten“.

DK