Auf den Menschen übertragbar
Landratsamt warnt: Hasenpest bei Tier im Landkreis Eichstätt nachgewiesen

22.11.2023 | Stand 23.11.2023, 11:19 Uhr

Die Hasenpest, auch Tularämie genannt, kann von Wildtieren auf den Menschen übertragen werden. Foto: Symbolbild

Im Landkreis Eichstätt wurde bei einem verendet aufgefundenen Feldhasen im Bereich Wolkertshofen (Markt Nassenfels) die Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen. Nun warnt das Landratsamt vor Kontakt mit Wildtieren, um eine Infektion zu vermeiden.



Lesen Sie dazu auch: Mensch in Mittelfranken mit seltenem Borna-Virus infiziert

Der Verdacht wurde durch eine pathologische Untersuchung vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt, wie das Landratsamt Eichstätt am Mittwochnachmittag mitteilte.

Auf den Menschen übertragbar



Die Tularämie ist auf den Menschen übertragbar. Eine Infektion kann vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder beim Umgang mit Kadavern oder erlegtem Wild stattfinden. Als Risikogruppe sind vor allem Jäger, Köche, Metzger sowie Tierärzte betroffen. Beim Kochen des Fleisches wird der Erreger abgetötet.

Kontakt mit Wildtieren vermeiden – gilt auch für Haustiere



Die Hasenpest tritt in ganz Deutschland auf und wurde im Verlauf des Jahres bereits in verschiedenen Regionen Bayerns nachgewiesen. Zur Vorbeugung wird empfohlen den ungeschützten Kontakt zu lebenden oder toten Wildtieren zu vermeiden. Die zu den Risikogruppen zählenden Personen sollten sich strikt an die Hygienevorgaben halten. Auch Katzen und Hunde sollen von Feldhasen und Kadavern ferngehalten werden.

Grippeartige Symptome



Beim Menschen beginnt die Erkrankung, die von einem Bakterium das überwiegend bei freilebenden Nagetieren vorkommt übertragen werden kann, nach einer Inkubationszeit von 3-5 Tagen mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. An der Eintrittsstelle zeigt sich ein geschwürig zerfallendes Bläschen. Die Lymphknoten schwellen stark an und vereitern. Infizierte Tiere zeigen die Symptome einer fieberhaften Infektion mit Abmagerung, Schwäche und Apathie. Aufgrund von Entkräftung können infizierte Tiere ihre natürliche Scheu verlieren. Trotz des Vorkommens des Erregers in der deutschen Feldhasenpopulation sind nur wenige Erkrankungsfälle beim Menschen bekannt.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter: www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/bakterielle_pilzinfektionen/tularaemie

lkr