Harmloses Foto mit großer Wirkung

Das abstandslose „Prosit der Gemütlichkeit“ beim „Volksfest to go“ erregt die Gemüter

02.06.2020 | Stand 02.06.2020, 16:38 Uhr
Fest2 −Foto: SCHMATLOCH

Das abstandslose „Prosit der Gemütlichkeit“ beim „Volksfest to go“ erregt die Gemüter

(ty) In Zeiten von Corona ist alles anders. Und ein harmloses Foto entfaltet schnell große Wirkung. Nach dem Anstich des ersten Fasses beim „Volksfest to go“ vor dem Oldtimerhotel am vergangenen Freitag stellten sich unter anderem Oberbürgermeister Scharpf, Bürgermeisterin Deneke-Stoll und die Veranstalter zu einem Pressebild mit gezückten Maßkrügen vor den Kameras auf. Ohne Mundschutz, was beim Bier trinken eher ratsam ist, aber auch ohne Mindestabstand, weil man halt sonst nicht aufs Bild kommt. Und das stieß bei der maskierten Bevölkerung auf Missbilligung. So nachhaltig, dass heute sogar die Stadt darauf reagiert.

„Während des Anstichs haben die Teilnehmer einen Mundschutz getragen, der später zum obligatorischen Schluck aus dem Maßkrug abgenommen worden ist“, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung der Stadt, „im Freien bei entsprechendem Abstand im Prinzip kein Problem. Leider wurde dann aber auf den nötigen Mindestabstand verzichtet, um sich für ein Pressefoto zusammenzustellen. In normalen Zeiten ein guter Brauch und eine regelmäßige Übung - in Corona-Zeiten ohne Frage ein Fehler.“ Auch wenn es keine städtische Veranstaltung gewesen sei, bedauere das Rathaus die Irritationen, die dadurch entstanden sind.

„Maske tragen, Abstand halten und nicht leichtsinnig werden“ gelte selbstverständlich weiterhin – nicht nur für die Bevölkerung, sondern gerade auch für öffentliche Repräsentanten. „Künftig soll dies unbedingt berücksichtigt werden beziehungsweise auf solche Anlässe gänzlich verzichtet werden“, heißt es weiter.