Gesundheitsreferent Ebner ist trotz steigender Zahlen zuversichtlich

20.08.2020 | Stand 20.08.2020, 21:51 Uhr
Auf Abruf: Die Corona-Teststation beim Audi-Sportpark hat seit Ende Juni geschlossen, könnte aber bei einem lokalen Ausbruch schnell wieder aktiviert werden. −Foto: Ruth Stückle

Teststation nimmt am 1. September wieder Betrieb auf

(ty) An diesem Freitag könnte es soweit sein, wenn sich die Entwicklung der vergangenen beiden Tage fortsetzt: Am Donnerstag meldete die Stadt erneut 14 neu mit dem Coronavirus Infizierte (siehe Infokasten), womit die sogenannte 7-Tages-Inzidenz auf 33,53 Fälle pro 100000 Einwohner anstieg. Überschreitet eine Kommune beziehungsweise ein Landkreis den Wert von 35 Fällen pro 100000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen, müssen dem bayerischen Gesundheitsministerium die Ursache sowie lokale Gegenmaßnahmen mitgeteilt werden.

Ab 50 müssten womöglich sogar wieder Lockerungen zurückgenommen werden - zumindest verlangt die Staatsregierung für so einen Fall die Vorlage eines Beschränkungskonzepts. "Wegen 50 Infizierten werden wir sicher nicht die Stadt absperren", sagte am Donnerstag Rupert Ebner, der städtische Gesundheitsreferent, auf Anfrage. "Die Infektionswelle liegt auch nicht in Ingolstadt. " Natürlich sei man angesichts der Fallzahlen besorgt, gleichzeitig wisse das Gesundheitsamt aber, wie die Zahlen zustande gekommen seien. 11 der 14 neu Infizierten seien Reiserückkehrer - ähnlich wie schon am Vortag Ingolstädter mit nichtdeutschen Wurzeln, die zu Besuch in ihren Heimatländern waren.

Die meisten von ihnen kämen vom Balkan, ein Infizierter sei aus Indien zurückgekehrt. Die Kontaktpersonen der bisherigen Infizierten, inzwischen einige Hundert, habe man auch ermitteln können, bisher sei nur eine Person aus diesem Kreis positiv getestet worden. Ebner sagt, er rechne mit dem Erreichen der Marke von 35 Fällen pro 100000 Einwohner. Man werde dann den Krisenstab einberufen, sich mit der Regierung von Oberbayern abstimmen und verhältnismäßige Maßnahmen treffen. Was jetzt schon feststeht: Am Wochenende werde die Stadt zusammen mit der Polizei die Einhaltung der Anti-Corona-Regeln kontrollieren, weiter die Risikogruppen beobachten, testen und sich auf einen weiteren Anstieg der Zahlen vorbereiten.

Und seit Donnerstag ist auch klar, dass die Staatsregierung die Kosten für die städtische Teststation am Audi-Sportpark übernehmen wird. In der Früh habe er eine entsprechende E-Mail erhalten, sagt Ebner. "Jetzt bauen wir die Teststation wieder auf und schaffen die Struktur, dass ab 1. September wieder Testungen vorgenommen werden können. " 300 Tests am Tag, wie es sich die Staatsregierung vorstellt, sollten dann schon möglich sein, sagt Ebner.