Der Zusammenschluss der Sparkassen Mittelfranken-Süd und Ingolstadt Eichstätt ist vorerst vom Tisch
Fusion oder feindliche Übernahme?

22.03.2022 | Stand 22.03.2022, 15:41 Uhr
Sparkasse −Foto: Schmatloch

Von Michael Schmatloch

Die Fusion der Sparkassen Mittelfranken-Süd und Ingolstadt Eichstätt ist vorerst vom Tisch. Die aus Sicht der Ingolstädter Sparkasse „sehr erfolgversprechenden Sondierungsgespräche“ können aufgrund der aktuellen Situation im Vorstand der Sparkasse Mittelfranken-Süd vorerst nicht weiter intensiviert werden, heißt es von Seiten der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt.

Sollte das nun eine Fusion werden oder doch eher eine feindliche Übernahme? Die Frage stellt sich schon, denn der Grund für den Abbruch der Gespräche dürfte mit dem Wunsch der Sparkasse Mittelfranken-Süd zu tun haben, nach erfolgter Fusion auch einen Vorstand in dem neuen Gebilde zu stellen. Aus Mittelfranken heißt es zu dem Thema Fusion, nach der überraschenden Trennung von Vorstandsmitglied Daniela Heil wolle man den Fokus vorerst auf die Suche nach einer neuen Führung legen. Mittelfranken-Süd bleibe bis auf Weiteres selbstständig.

„Nun ist es insbesondere bei einer Fusion die gemeinsame Aufgabe aller Mitarbeiter und insbesondere die des Vorstandes, die Sparkassen organisatorisch und vor allem kulturell zusammenzuführen, egal aus welchem Haus der Vorstand kommt. Gleichwohl verstehe ich, dass die Sparkasse Mittelfranken-Süd gerne mit einem eigenen Vorstand im gemeinsamen Haus vertreten sein möchte, der die Mitarbeiter, Kunden und die Sparkasse kennt“, so Jürgen Wittmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt. Daher werden die Fusionsgespräche aktuell nicht weiter intensiviert. Die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt bedauere diese Entwicklung, da sie nach wie vor davon überzeugt sei, dass die Häuser sehr gut zusammenpassen und dieser Zusammenschluss ein Erfolgsmodell sei.

„Wir sind natürlich von der Entwicklung sehr enttäuscht, da wir in unseren Sondierungsgesprächen bisher optimal unterwegs waren“, so Wittmann. Es bestehe zum Beispiel volle Einigkeit bei den Themen wie Gremien, Marktaufstellung, Zeitplan und Technik. Auch seien viele für Fusionsgespräche notwendigen Schritte wie erste Proberechnungen für die Anteilsquoten oder Gewerbesteuerzerlegung eingeleitet worden.

Die Aufgaben, vor denen die beiden Häuser stünden, blieben bestehen: Zukunftssicherung und Standortsicherheit. „Daher bleiben die Türen für weiter Gespräche zu gegebener Zeit uneingeschränkt offen.“