Mindestens ein Toter
Frachtflugzeug aus Deutschland stürzt bei Wohngebäude in Litauen ab

25.11.2024 | Stand 25.11.2024, 13:05 Uhr |

Mitarbeiter des litauischen Katastrophenschutzministeriums arbeiten in der Nähe der Stelle, an der ein DHL-Frachtflugzeug in ein Haus in der Nähe der litauischen Hauptstadt Vilnius, Litauen, gestürzt ist. − Foto: Mindaugas Kulbis/AP

Ein Frachtflugzeug, das im Auftrag von DHL in Leipzig startete, ist kurz vor dem Flughafen von Vilnius abgestürzt. Es gibt mindestens ein Opfer.

  

Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug ist am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius auf ein Wohnhaus gestürzt. Dabei sei mindestens eine Person ums Leben gekommen, drei weitere Personen seien verletzt worden, zitierte die Nachrichtenagentur BNS eine Sprecherin des Rettungsdienstes. Zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort im Einsatz. Der Verkehr am Unfallort sei eingeschränkt.

Gebäude in Flammen



Die Einsatzkräfte wurden nach vorläufigen Angaben des Rettungsdienstes um 5.28 Uhr Ortszeit von dem Absturz informiert. Nach ersten Angaben befanden sich vier Personen in dem Flugzeug. Eine Person davon sei tot, drei weitere seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Die insgesamt zwölf Personen in dem Wohnhaus seien unverletzt geblieben.

Es werde untersucht, ob die Ursache des Absturzes mit „technischen Problemen“ zusammenhänge, sagte der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums im litauischen Rundfunk. Allerdings sei es noch zu früh, um etwas Genaueres zu sagen. Nach Angaben des DHL-Konzerns habe die Maschine eine Notlandung durchgeführt.

Bisher viele Vermutungen zur Ursache



Der Absturz sei „höchstwahrscheinlich auf einen technischen Fehler oder ein menschliches Versagen zurückzuführen“. Zugleich sagte er auf die Nachfrage, ob es sich auch um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, dass ein solches Szenario nicht auszuschließen sei. „Dies ist eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Das Frachtflugzeug stürzte neben ein Wohngebäude. Bürgermeister Valdas Benkunskas sagte, die Maschine habe das Wohnhaus „durch Zufall“ verfehlt und sei in den Hof gestürzt. Nach dem Vorfall brach ein Feuer aus, zwölf Bewohner wurden aus dem Haus evakuiert.

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Viele Teile des Flugzeugs seien herumgeschleudert worden, berichtete ein Journalist des litauischen Rundfunks vom Unfallort im Stadtteil Liepkalnis. Das Gebiet ist seinen Angaben zufolge nicht dicht besiedelt - es gibt nur einzelne Häuser. Der Chef der litauischen DHL-Tochtergesellschaft bestätigte dem litauischen Rundfunk, dass das Flugzeug einem Auftragnehmer des Unternehmens gehöre.

Deutsche Sicherheitsbehörden warnten



Ende August war bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor „unkonventionellen Brandsätzen“ warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten seinerzeit einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.

Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt.

In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.

− dpa/lha