Feministische Kunst gesucht
Fem*Festival 2025 in Ingolstadt: Ausschreibung für Rahmenausstellung läuft

10.07.2024 | Stand 11.07.2024, 9:33 Uhr |

„Moving Words – Headlines“ hieß die Ausstellung, die das Fem*Festival 2024 eröffnete. Anke Stiller hatte dafür Schlagzeilen der Bild-Zeitung zusammengestellt. Foto: Kulturamt Ingolstadt

Nach dem Fem*Festival ist vor dem Fem*Festival: Nachdem im März die zweite Ausgabe des Festivals zu Ende gegangen ist, das sich aus „Der Oktober ist eine Frau“ heraus entwickelt hatte, laufen schon die Vorbereitungen für das Fem*Festival 2025.

Das Festival findet rund um den Internationalen Frauentag und den Equal Pay Day statt, und stellt Protagonistinnen und Protagonisten der Kunst- und Kulturszene aus Theater, bildender Kunst, Performance, Musik, Literatur und Tanz vor.

Auch für die dritte Ausgabe ist das Kulturamt Ingolstadt auf der Suche nach einem oder einer Kunstschaffenden, die der oder die das Festival mit einer Ausstellung aus dem Bereich bildender Kunst bereichert. Die Ausschreibung läuft bis zum 15. August 2024.

Die Vernissage wird den Startpunkt bilden, die Ausstellung dem Festival einen Rahmen liefern. „Bei diesem Festival spielen alle Kunstgattungen eine Rolle, aber die bildende Kunst legt sozusagen das SubSubstrat für das ganze Festival“, sagt Neuburger.

Ausschlaggebend ist, dass sich die eingereichten künstlerischen Arbeiten mit aktuellen Themen und Strömungen des Feminismus beschäftigen.

Anke Stiller gestaltete die Ausstellung 2024

Die Ausstellung zum Fem*Festival 2024 gestaltete die Künstlerin Anke Stiller. „Headlined“ war während des gesamten Festivals in der Kunsthalle P3 zu sehen, eine Sonderedition ihrer „Moving Words – Headlines“, die sich ausschließlich mit Frauen beschäftigte. Dafür hatte sie Schlagzeilen der Bild-Zeitung aus ihrem Kontext gelöst und neu angeordnet.

„Das war sehr passend zum Festival“, sagt Matthias Neuburger vom Kulturamt Ingolstadt. „Es ist ja sehr wichtig, dass es sich dabei nicht um Kunst handelt, die von Frauen gemacht wird, sondern explizit um feministische Kunst. Da gibt es einen Unterschied. Und das hat Anke Stiller sehr gut erfüllt.“

Im vergangenen Jahr hatte erstmals eine Jury aus Mitgliedern der Ingolstädter Kunstszene, dem Kunstverein, als auch dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler darüber entschieden, welche Ausstellung das Festival eröffnen sollte. Womit Matthias Neuburger außerdem sehr zufrieden war, war das bunt gemischte Publikum: „Natürlich war das arrivierte Kulturbürgertum da. Aber eben auch Leute aus der jungen, queer-feministischen Ingolstädter Szene.“

Bewerbungen ans Kulturamt Ingolstadt

Die Ausschreibung für das nächste Festival ist bewusst offen gehalten: Techniken sind nicht begrenzt, neben klassischen Medien wie Malerei, Bildhauerei oder Fotografie können auch Text, Audio, Video oder digitale Präsentationen eingereicht werden.

Ein Werk soll es sein, das thematisch von einer Person oder auch einem Kollektiv erarbeitet wurde. Sammelausstellungen werden bei der Bewerbung nicht berücksichtigt. Ausgewählt wird allein nach Qualität und Konzept, erklärt Neuburger. „Der Lebenslauf oder die Zugehörigkeit zu irgendeinem künstlerischen Verband spielen keine Rolle, es geht wirklich nur um das Werk.“

Gezeigt wird die Ausstellung diesmal nicht in der P3 sondern in der städtischen Galerie im Theater, vom 6. bis 31. März 2025. „Dieser Raum gibt gar nichts vor“, sagt Neuburger. „Das zeichnet ihn für mich aus. Es ist alles möglich: Das ist wirklich ein klassischer, feiner, ganz klarer Kunstraum.“

Der Gewinner oder die Gewinnerin der Ausschreibung erhält ein Honorar über 5000 Euro netto. Zudem werden für die Umsetzung der Siegerarbeit gegen Vorlage von Belegen Materialkosten bis zu 1000 Euro übernommen. Die Ausschreibung läuft deutschlandweit.

Bewerbungen können per Mail an urbankultur@ingolstadt.de gerichtet werden.