Ingolstadt
FC Ingolstadt: Sieg und Platzverweis zum Auftakt der Saison

23.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:50 Uhr

Das schnelle Tor zur FCI-Führung: Patrick Schmidt (links) traf bereits nach vier Minuten für die Schanzer. Foto: Imago Images

Ingolstadt – Patrick Schmidts Treffer (5.) hat dem FC Ingolstadt gegen die SpVgg Bayreuth einen Sieg beschert. Der 28-Jährige hatte am Samstag neben dem goldenen Tor zum 1:0 (1:0) gegen den Aufsteiger gleich auch noch das passende Fazit zum Schanzer Start in die 3. Fußball-Liga parat: „Das große Ziel heute war, die drei Punkte hier zu behalten. Das haben wir geschafft.“



Wäre der sommerliche Regen nicht derart laut auf das Dach des Audi-Sportparks geprasselt, hätte man wohl sogar die Steine hören können, die den FCI-Fans unter den 4665 Zuschauern mit Abpfiff von den Herzen gefallen sind. Denn der Sieg der Schanzer hing auch schon vor der Roten Karte für Rico Preißinger (89.; grobes Foulspiel) und der folgenden fünfminütigen Nachspielzeit am seidenen Faden.

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Das allerdings hatten sich die Gastgeber durch ihre fahrlässige Chancenverwertung selbst zuzuschreiben. Alleine Moussa Doumbouya (25./62./72./77.) hatte viermal das 2:0 auf dem Fuß, zeigte sich aber nicht so kaltschnäuzig wie in der Vorbereitung, als er mit vier Treffern gefährlichster Schanzer war. „Da kann immer noch, wie vergangene Woche gegen Ulm, ein Gegentor fallen, und dann ärgerst du dich zu Tode, dass du das zweite Tor nicht gemacht hast und gehst mit einem 1:1 vom Platz“, befand Rüdiger Rehm, der mit seiner Elf nach seinem vierten Pflichtspielsieg als FCI-Trainer über weite Strecken ganz zufrieden war.

In der Startformation setzte der 43-Jährige etwas überraschend auf den gerade erst wieder fitten Merlin Röhl, während mit Visar Musliu (Achillessehnenprobleme) ein weiterer Wechselkandidat nicht im Kader stand. Mit seiner stärksten Aktion legte Röhl auch das Tor auf, als er sich nach einer schönen Kombination auf der rechten Seite durchwühlte, Schmidt am Fünfmeterraum in Szene setzte, der wiederum den Ball aus kurzer Distanz mit links über die Linie drückte. Den Torschrei hatten die Schanzer bereits nach 36 Sekunden auf den Lippen gehabt, doch Hans Nunoo Sarpeis Schuss aus 20 Metern strich knapp rechts unten am Tor von Sebastian Kolbe vorbei.

Sein Gegenüber, FCI-Ersatzkeeper Markus Ponath zeigte ein starkes Drittliga-Debüt und reagierte mehrmals glänzend: im Eins-gegen-Eins gegen Alexander Nollenberger (14.) oder bei den Schüssen von Moritz Heinrich (22.) beziehungsweise Luke Hemmerich (47.). „Ich habe mich von der ersten Minute an wohl gefühlt. So konnte ich in den entscheidenden Momenten für das Team da sein“, sagte der 21-Jährige. Das sah auch sein Coach so. „Er muss jede Minute nutzen, die er auf dem Platz steht. Heute hat er es exzellent gemacht. Die ganze Mannschaft und der Trainerstab ist sehr stolz auf ihn. Er hat die drei Punkte mit gerettet“, lobte Rehm, der mit Doumbouya, Marcel Costly und Calvin Brackelmann drei Neuzugänge dieses Sommers in der Startelf aufbot und den zuletzt angeschlagenen Pascal Testroet (67.; für Schmidt) von der Bank brachte.

Eingewechselt wurde auch Preißinger (80.; für Jalen Hawkins), doch sein Arbeitstag war nach knapp zehn Minuten schon wieder zu Ende. Nachdem Preißinger auf inzwischen nassem Rasen mit gestrecktem und hohen Fuß in Bayreuths Dennis Lippert gerutscht war, blieb Schiedsrichter Patrick Kessel (Norheim) keine andere Wahl, als den Joker wieder vom Platz zu stellen. Rehm nahm Preißinger in Schutz: „Als Spieler denkst du, dass du rankommst. Gut, dass sich sein Gegenspieler nicht verletzt hat. ‚Preiße‘ ärgert sich selbst am meisten.“

Beste Laune hatte am Samstag dafür Ponath, weil der Chancenwucher seiner Kollegen sich nicht gerächt hatte. „Da leidet man hinten drin ein wenig mit“, scherzte der gebürtige Pfaffenhofener. Der FCI hatte gegen Bayreuth seine Pflicht erfüllt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Für Ponath zählt letztlich die Ausbeute: „Wir wollen oben mitspielen, dafür brauchen wir einen guten Saisonstart.“

DK