Wechselpoker um Torjäger
FCI-Geschäftsführer Beiersdorfer: „Von Hertha-Seite hat sich noch niemand bei uns gemeldet“

20.01.2025 |

Bleibt er oder geht er? FCI-Torjäger Sebastian Grönning (vorne im Zweikamf mit Mannheims Lukas Klünter), der mit 13 Treffern die Torschützenliste der 3. Liga anführt, wird von Zweitligist Hertha BSC umworben. Ob der Däne bereits zur Winterpause die Schanzer verlässt, ist weiter unklar. Foto: Bösl

Ein kompletter Fehlstart blieb dem FC Ingolstadt am 20. Spieltag der 3. Liga zwar erspart, doch das 0:0 beim abstiegsbedrohten SV Waldhof Mannheim warf doch einige Fragen auf.

  

Der Punkt lässt die Schanzer immerhin mit einem blauen Auge davonkommen – vier Punkte sind es bis zum Aufstiegsrelegationsrang, den der 1. FC Saarbrücken (35) einnimmt, auf den Zweitplatzierten Dynamo Dresden (38) machte der FCI sogar einen Zähler gut.

„Wir haben ein fantastisches Spiel gemacht, es tut weh, wenn man so ein Spiel nicht gewinnt.“ Das sagte allerdings nicht FCI-Trainerin Sabrina Wittmann, sondern ihr Mannheimer Kollege Bernhard Trares, der damit haderte, dass der kämpferische Auftritt seines Teams nicht mit drei Punkten belohnt worden war. Wittmann war sichtbar froh darüber. „Es war ein Spiel zum Vergessen und alles andere als ein guter Start. Wir hatten ganz viele Stockfehler, es hat einfach überhaupt nichts funktioniert, nicht, weil die Jungs nicht wollten. So einen Tag gibt es, um so glücklicher sind wir, dass wir mit einem Punkt und einem kleinen Lächeln gehen können“, meinte die 33-Jährige.

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„Wir haben mit allem, was wir hatten, unser Tor verteidigt“

Lediglich Sebastian Grönning verbuchte eine klare Torchance für die Schanzer, bugsierte den schwer zu nehmenden Ball aber nur an den Pfosten (30. Minute). Ansonsten taten sich die spielerisch enttäuschenden Ingolstädter schwer, das Geschehen auf dem holprigen Rasen zu kontrollieren und mussten sich nach dem berechtigten Platzverweis gegen Yannick Deichmann – er traf mit offener Sohle seinen Kontrahenten Janne Sietan am Schienbein – auf die Defensivarbeit konzentrieren (58.).

Das gelang letztlich mit etwas Glück und zwei Rettungstaten von FCI-Keeper Marius Funk und Verteidiger Mladen Cvjetinovic in der Schlussphase. „Wir haben mit allem, was wir hatten, unser Tor verteidigt“, hob Wittmann das Positivste des Abends hervor.

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„Positiv war, dass wir das Spiel nicht verloren haben“



Auch FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer sah unter den Umständen den Punktgewinn als Lichtblick. „Positiv war, dass wir das Spiel nicht verloren haben. Ich habe bei der Mannschaft die Lust zu verteidigen gesehen und den unbedingten Willen, kein Gegentor zu bekommen. Sie hat nach dem Platzverweis sehr gut gemeinsam verteidigt. Das ist sehr viel wert, wenn das eine Mannschaft erkennt“, meinte Beiersdorfer im Hinblick auf die weitere Saison und forderte für die kommende Aufgabe am Sonntag (16.30 Uhr) gegen die SpVgg Unterhaching eine Leistungssteigerung: „Es ist klar, dass das am Sonntag ein anderes Spiel wird und werden muss. Die Mannschaft ist selbstkritisch genug, zu sagen, dass das kein gutes Spiel von uns war.“

Über die Gründe des unbefriedigenden Auftritts in Mannheim wollte der 61-Jährige dennoch nicht weiter grübeln. „Wir kannten das Wetter, den Platz und den Gegner und haben uns darauf eingestellt. Aber manchmal geht es nicht so auf, wie man es sich vorstellt. Wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben, gleichzeitig hat es der Gegner aber auch sehr engagiert gemacht“, sagte Beiersdorfer.

„Sebastian ist ein Fixpunkt in unserem Spiel“



Wichtiger ist für den FCI-Geschäftsführer, dass die Schanzer schnell wieder in die Spur finden, und das am besten mit Torjäger Grönning. Der 27-jährige Däne steht bekanntlich beim Zweitligisten Hertha BSC hoch im Kurs. Beiersdorfer macht die Position des FCI klar. „Sebastian ist ein Fixpunkt in unserem Spiel und eine wichtige Säule in unserem Team. Wir gehen davon aus, dass er seinen Vertrag erfüllt und mindestens bis zum Ende der Saison bei uns bleiben wird“, sagte der FCI-Geschäftsführer und erklärte: „Von Hertha-Seite hat sich noch niemand bei uns gemeldet.“

DK



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