0:0 gegen Rostock
FC Ingolstadt verabschiedet sich torlos

07.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:34 Uhr

Ingolstadts Kapitän Stefan Kutschke (rechts) wird vom Vorsitzenden Peter Jackwerth (links) und Manager Malte Metzelder verabschiedet. Foto: Stefan Puchner/dpa

Von Gottfried Sterner


Die Abschiedsvorstellung des FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga im Audi-Sportpark brachte nicht den erhofften fünften Saisonsieg. Beim letzten Auftritt der Schanzer vor eigenem Publikum gegen Mitaufsteiger Hansa Rostock mussten sich die offiziell 6371 Zuschauer mit einem 0:0 zufrieden geben.

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Den rund 2000 Gästefans, die 90 Minuten lang ihr Team feierten, war’s egal, auf der Ingolstädter Seite blieben offenbar zahlreiche Dauerkartenbesitzer der Partie fern – es klafften riesige Lücken auf den Rängen.

Vor der Partie verabschiedeten die Schanzer 14 Profis, darunter auch die im Winter suspendierten Marc Stendera und Maximilian Beister, die durch ihr Kommen zeigten, dass die Ingolstädter Vereinsführung versuchte, die verkorkste Saison wenigstens mit Anstand zu Ende zu bringen. Darüber hinaus wurden auch Mannschaftsarzt Dr. Michael Grubwinkler, Physiotherapeut Matthias Blaser und Chefscout Thomas Finck verabschiedet. Der große Umbruch beim FCI wirkt sich auch auf das Team im Umfeld aus.

Auch die Kaderbesetzung von Trainer Rüdiger Rehm stand unter dem Eindruck der Abschiedsstimmung. So durften nochmals die beiden Kapitäne Stefan Kutschke und Marcel Gaus beginnen, denen die wenigen Fans in der Kurve ein Dankesspruchband gewidmet hatten. „Viel gelacht, viel geweint, doch das Schanzer Herz hat uns immer vereint“, hieß es da. Auch Aufstiegsheld Filip Bilbija sowie Dennis Eckert-Ayensa, Thomas Keller und Keeper Fabijan Buntic wurden mit Bannern verabschiedet. Die Stimmung jedoch machten die rund 2000 feiernden Hansa-Anhänger, die zu Spielbeginn aber mit Pyrotechnik für dicke Luft und Rauchschwaden im Stadion sorgten.

Kutschke vergibt Chance



Auf dem Rasen tat sich dagegen nicht viel. Es war kaum Tempo im Spiel, und so gab es auch kaum Torszenen. Lediglich Haris Duljevic auf Seiten der Rostocker, die sechs Spieler aus der zweiten Reihe in die Startelf rotiert hatten, prüfte Robert Jendrusch im FCI-Tor mit zwei Schüssen (35. Und 45.). Die Gastgeber verzeichneten mit einem Kutschke-Kopfball in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die gefährlichste Szene, doch Torwart Markus Kolke konnte klären. Und Rico Preißinger holte sich seine zehnte Gelbe Karte ab und ist damit am kommenden Sonntag im Spiel bei Hannover 96 gesperrt.



Nach dem Seitenwechsel brachte Rehm mit Bilbija für Pick eine neue Offensivkraft. Das hätte auch beinahe Früchte gezeigt, als Gaus seinen Pass an der Strafraumgrenze aufnehmen konnte, Innenverteidiger Ryan Malone umkurvte, jedoch im letzten Moment beim Abschluss von Hansa-Keeper Kolke geblockt wurde (55.). Danach nahm Rehm mit Christian Gebauer für Keller eine weitere Abschiedseinwechslung vor, und Patrick Schmidt ersetzte den unauffälligen Valmir Sulejmani (beide 67.). Die beste Torszene danach hatten jedoch die Gäste, als der eingewechselte Ridge Munsy alleine vor Jendrusch auftauchte, diesen jedoch nicht tunneln konnte (84.). Am Ende bekam Buntic, der von den scheidenden Profis am längsten bei den Schanzern war, wie zuvor Jonatan Kotzke (ab 74.) noch seine letzten Einsatzminuten im Ingolstädter Trikot – und von den Fans ein paar Buntic-Sprechchöre.

FCI: Wiedergutmachung in Liga 3



Für einen Sieg reichte es aber nicht mehr, obwohl es kurz vor dem Schlusspfiff über Schmidt, Bilbija und Kutschke noch den besten FCI-Spielzug gab, doch Gebauer den Ball nicht über die Linie drücken konnte. Dafür gab es aus der Fankurve noch eine Botschaft für die nächste Saison mit auf den Weg. „Viel zerstört in einer Saison zum Vergessen. Nächstes Jahr werden wir euch an euren Taten messen“, hieß es auf einem Spruchband. Der FCI hat in der 3. Liga bei seinen Anhängern einiges gutzumachen.

DK