Dem FC Ingolstadt bleibt im DFB-Pokal ein Überraschungscoup weiterhin versagt. Im 25. Spiel der Schanzer in diesem Wettbewerb unterlagen sie dem vorjährigen Pokal-Finalisten 1. FC Kaiserslautern im Audi-Sportpark mit 1:2 (0:2).
Vor 11.665 Zuschauern erzielte ausgerechnet der frühere FCI-Torjäger Jannik Mause beide Treffer für die Roten Teufel, die von 5000 mitgereisten Fans gefeiert wurden. Die Ingolstädter, die erst nach einem Platzverweis für Gäste-Spieler Jan Gyamerah (49.) stärker aufkamen, verpassten zu viele Chancen, als dass sie die Partie noch hätten drehen können. Der Anschlusstreffer durch Ryan Malone (88.) brachte keine Wende mehr.
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Erstmals Simon Simoni für Ingolstadt im Tor
FCI-Trainerin Sabrina Wittmann setzte wie angekündigt erstmals auf den 20-jährigen Torwart Simon Simoni. Darüber hinaus präsentierte die 33-Jährige ihren 17-jährigen Schützling Deniz Zeitler erstmals in der Startelf auf der großen Fußball-Bühne. Er rückte anstelle von Benjamin Kanuric inst Team, außerdem ersetzte Ryan Malone Innenverteidiger Mladen Cvjetinovic, der somit auf das direkte Duell gegen seinen ehemaligen Teamkameraden Jannik Mause verzichten musste. Der Schanzer Ex-Torjäger durfte erstmals von Beginn ran im Dress der Roten Teufel, bei denen Trainer Markus Anfang noch vier Positionen wechselte.
Die „Roten Teufel“ schlugen erbarmungslos zu
Entscheidend war aber Mause. Denn in nur 154 Sekunden nach dem Anpfiff wurde praktisch der gesamte Spielfilm erzählt und der Unterschied zwischen beiden Mannschaften deutlich. Während nämlich der FCI seine erste Chance kläglich versemmelte, schlugen die Roten Teufel erbarmungslos zu.
So schob Pascal Testroet einerseits Zeitlers feines Zuspiel aus fünf Metern am quasi leeren FCK-Tor vorbei, während Mause nach tollem Steckpass von Aaron Opoku den Ball geschickt an FCI-Keeper Simon Simoni vorbei ins lange Eck spitzelte. Nach 2:24 Minuten lagen die Schanzer somit zurück, anstatt nach 53 Sekkunden 1:0 in Führung.
Fortan dominierten die von rund 5000 Anhängern lautstark unterstützten Gäste nicht nur, sondern machten den Klassenunterschied in allen Belangen deutlich. Tempo, Passgenauigkeit, Zweikampfführung – in jeder Kategorie zogen die Ingolstädter meist den Kürzeren.
Deutliche Unterlegenheit des FCI auf der rechten Seite
Besonders frappierend war die Unterlegenheit auf der rechten Seite, auf der Opoku ein ums andere Mal Gefahr heraufbeschwor. Einmal konnte Simoni einen Schuss von Marlon Ritter mit Hilfe der Latte gerade noch klären (17.), doch nach einem Freitoß des FCK-Kapitäns in die Mauer prallte der Ball Mause vor die Füße, der zum 0:2 traf (35.).
Die Gastgeber dagegen bekamen kaum einmal aktiv zu Aktionen, Zeitler agierte noch am auffälligsten, doch verpufften seine Bemühungen ebenso wie Niclas Dührings Freistoß auf den Kopf von Simon Lorenz – die Kugel flog über das FCK-Tor (45.).
Kaiserslautern spielte nach Gelb-Roter-Karte in Unterzahl
Nach der Pause kamen Sebastian Grönning für den vollkommen glücklos agierenden Testroet und Marcel Costly für den mit Opoku überforderten Deichmann. Aber auch auf der anderen Seite machte einer bei seiner Startelfpremiere im FCK-Trikot eine unglückliche Figur: Jan Gyamerah. Der bereits verwarnte Neuzugang vom Club sah nach einem Foul an Plath die Gelb-Rote Karte (49.) – fortan spielte der FCI in Überzahl, ein Hoffnungsschimmer für die Wittmann-Elf.
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Beim Vorstoß über Kopacz behinderten sich Zeitler und Grönning noch, danach köpfte einen weitern Einwurf knapp über das FCK-Tor (55.). Kopacz scheiterte kurz darauf mit einem Schuss an FCK-Schlussmann Julian Krahl – mit einem Ingolstädter Treffer in dieser Phase hätte die Partie noch zu einem richtigen Pokalfight werden können. Aber Krahl wehrte auch Dennis Borkowskis Versuch ab und lenkte den Ball über das Gestänge (59.). Und eine Bilderbuchkontersituation spielte Borkowski zu schlecht aus – Zeitler kam nicht mehr zum Abschluss (63.). Immerhin sah es nun so aus, als bekämen die Schanzer mehr Zutrauen in ihre Fähigkeiten.
FCK-Torhüter Krahl unüberwindbar für die Schanzer
Krahl blieb jedoch unüberwindbar. Auch Kopacz (67.) und Costly (70.) scheiterten am 24-Jährigen. Wittmann brachte mit Benjamin Kanuric für Zeitler eine frische Kraft, aber die optische Überlegenheit gegen den dezimierten Gäste zahlte sich nicht aus. Krahl boxte selbst Grönnings Kopfball aus kurzer Distanz aus der Gefahrenzone (78.).
Erst in der 88. Minute war es so weit: Malone köpfte eine Kopacz-Flanke zum Anschlusstreffer ins Tor – das reichte zwar noch für etwas Dramatik in der Schlussphase, doch die siebenminütige Nachspielzeit überstanden die Roten Teufel schadlos. Die Schanzer Fans müssen sich im DFB-Pokal weiter gedulden, um einen Coup im Audi-Sportpark zu erleben.
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