Premieren für Sabrina Wittmann bei den Profis des FC Ingolstadt sind ganz eng mit dem SV Waldhof Mannheim verknüpft.
Ihr erstes Spiel als Interimstrainerin im Mai 2024 stieg gegen die „Buwe“ (1:1), ihr erstes Pflichtspiel als Chefin (2:1/August 2024) und nun auch ihr Rückrundenauftakt in der 3. Liga an diesem Sonntag (19.30 Uhr/Magenta Sport). „Irgendwie ist es immer Mannheim, und immer abends um 19.30 Uhr“, meinte die 33-Jährige vor der Partie im Carl-Benz-Stadion mit einem Schmunzeln. Die Botschaft, die sie verbreitete, war aber nicht aus dem Spaß heraus gesagt: „Wir fahren für nichts weniger dort hin, als drei Punkte zu holen.“
FC Ingolstadt an Spitzenplätzen dran
Nach einem trüben Herbst steht der FCI in der Tabelle mit 30 Punkten auf Rang fünf vor dem 20. Spieltag inzwischen sehr ordentlich da. Für ihren Aufstiegstraum brauchen die Schanzer weiterhin die starke Offensive – 43 Tore waren in der 3. Liga Bestwert zur Winterpause. 13 erzielte Sebastian Grönning, der von Zweitligist Hertha BSC umworben wird. „Ich würde mich freuen, wenn ich mit ‚Seb’ die nächste Zeit bestreiten kann – nicht nur aus sportlichen Gründen, sondern weil man sich auch persönlich sehr mag“, stellte Wittmann fest. Jeder in der Mannschaft solle sich wertgeschätzt fühlen. „Das ist bei ‚Seb’ der Fall, aber nicht nur aufgrund seiner Tore“, ordnete sie ein.
Grönning hat im Training in dieser Woche laut Wittmann „eine gute Stimmung versprüht. Der Vibe ist gut.“ Das Wechsel- Thema sei nach außen hin ein größeres als intern. So oder so: Sie müsse sich auf die Spieler konzentrieren, die ihr zur Verfügung stehen, erklärte Wittmann. „Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft bestmöglich auf das Wochenende vorzubereiten.“
Schanzer zuletzt schwach in Rückrunde
Ihre beiden vergangenen Rückrunden haben die Ingolstädter in den Sand gesetzt. 2023/24 holten sie nur 23 Punkte, in der Spielzeit zuvor gerade mal 16 – Negativwert mit den beiden Absteigern VfB Oldenburg und SpVgg Bayreuth. Der bislang letzte Sieg zum Start ins neue Jahr gelang 2021 (2:1 gegen den MSV Duisburg).
„19 Spiele sind schon ein Brocken. Es geht relativ zügig durch, das muss man erst einmal abkönnen, das wird herausfordernd“, äußerte Wittmann zum Trainingsauftakt vor der Rückrunde. Dass die Schanzer ihre Vorbereitung daheim absolviert haben, ist für die Trainerin wegen der „super Bedingungen vor der eigenen Haustür“ kein Nachteil. Die jungen Spieler in ihrer Mannschaft nehme sie noch immer so unbekümmert war wie zu Saisonbeginn: „Sie haben sich ihren Platz erkämpft und den Respekt der Kollegen erspielt. Niemand hat etwas geschenkt bekommen.“
Ein Sieg beim Waldhof wäre eine Premiere für den FCI: In vier Anläufen gab es dort nur zwei Remis und zwei Niederlagen. Der Gegner steckt erneut im Abstiegskampf (Rang 15) und hat schon den Trainer gewechselt (von Marco Antwerpen zu Ex-Löwe Bernhard Trares), die Leistungen sind gerade gegen die Top-Teams aber meist ordentlich bis gut. Dennoch reichte es vor dem Jahreswechsel nur zu einem Punkt aus vier Spielen.
Die Schanzer müssen sich auf äußerst motivierte Gastgeber einstellen. Wittmann erwartet „keine Mannschaft, die instabil ist. Mannheim spielt sehr zielgerichtet und variabel. Das ist ein Gegner, der uns alles abverlangen wird.“ Linksverteidiger Moritz Seiffert, der gegen den Club sein Comeback nach viermonatiger Oberschenkelverletzung gefeiert hatte, verspricht: „Wir sind sensibilisiert dafür, genau zu wissen, worum es geht und am Sonntag um 19.30 Uhr auf den Punkt da zu sein.“