Nach tödlicher Attacke durch Jagdhunde: Amtsgericht Ingolstadt verhängt gegen den Halter 3500 Euro Bußgeld
Fall um Dackel Albrecht abgeschlossen

14.06.2022 | Stand 14.06.2022, 7:53 Uhr
Gericht −Foto: Pexels

Von Ruth Stückle

Das Kapitel um Dackel Albrecht ist abgeschlossen – zumindest juristisch. Denn Elisabeth Schmidt wird ihr über alles geliebtes Haustier, das im Februar in einem Waldstück zwischen Gerolfing und Dünzlau von den freilaufenden Hunden eines Jägers regelrecht zerfleischt wurde, nie vergessen. Weil es schon in früheren Jahren unliebsame Erlebnisse mit den Hunden der Rasse Deutsch Drahthaar gegeben hatte, hat das Amtsgericht Ingolstadt den Halter zu einer Geldstrafe von 3500 Euro verurteilt. Auch das Ordnungsamt der Stadt hat mittlerweile weitere Maßnahmen gegen ihn verhängt, wie Stadtsprecherin Ingrid Schmutzler auf Anfrage sagte. Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als bliebe die tödliche Hundeattacke für den Halter folgenlos.

Der Hundehalter, ein Jäger, hatte seine Tiere im Wald frei laufen lassen, während er mit seinem Auto durchs Revier fuhr. Die Hunde, erzählte Elisabeth Schmidt, seien „wie im Blutrausch“ gewesen, als sie auf Albrecht zustürzten. „Der eine hat ihm den Bauch aufgerissen“, sagte die 75-Jährige unter Tränen. Ein Bild, das sie nie vergessen wird. Offiziell heißt das Delikt, das dem Halter vorgeworfen wird, Sachbeschädigung. Im Strafrecht gelten Tiere als Sache.

Wäre die Attacke auf Dackel Albrecht die einzige gewesen, wäre der Halter straffrei davongekommen. Die Sachbeschädigung wäre in diesem Fall grob fahrlässig gewesen, was nicht strafbar sei, so Sebastian Hirschberger, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ingolstadt. Aufgrund früherer Vorfälle mit diesen Hunden sei dem Jäger jedoch ein „bedingter Vorsatz“ anzulasten. Er habe billigend in Kauf genommen, dass etwas passieren könne, erklärt Hirschberger.

Wie berichtet, hatten die Jagdhunde Albrecht offenbar als Beute gesehen. Als ihr Hund schwer verletzt auf dem Boden lag, habe sie ihn gestreichelt, erzählte die Seniorin damals. „Er hat mich angeschaut und noch mal mit dem Schwanz gewedelt. Dann war’s aus.“