Etting benötigt eine neue Mobilfunkanlage

13.02.2021 | Stand 13.02.2021, 10:16 Uhr
Der Sendeschluss naht: Die Antennenanlage auf diesem Geschäftshaus an der Kipfenberger Straße muss bis Mitte des Jahres abgebaut werden. Ein neuer Mobilfunkmast soll auf einem Acker nordöstlich von Etting entstehen, aber es sind noch Fragen offen. −Foto: Eberl

Debatte mit großer Reichweite

(ty) Die Spannung besteht, seit es Mobilfunkmasten gibt: Sorgen von Anliegern vor gesundheitlicher Beeinträchtigung durch Strahlung treffen auf den Anspruch weiter entfernt Wohnender auf klaren Empfang und optimale Netzabdeckung.

Der Bau von Basisstationen führt oft zu Widerstand in der Bevölkerung. Auch in Etting läuft derzeit ein kompliziertes Verfahren. Vodafone sucht einen Standort für eine 30 Meter hohe Mobilfunkanlage. Der wird nötig, weil das Unternehmen eine Station auf dem Dach eines Geschäftshauses an der Kipfenberger Straße im Ortskern bis Mitte des Jahres demontieren muss. Ohne den neuen Masten sei eine sichere Netzabdeckung nicht zu gewährleisten, heißt es. Die Stadt Ingolstadt unterstützt Vodafone bei der Standortsuche. Wieder einmal zeigt sich, dass so etwas selten einfach läuft.

In Etting ist der hohe Mast ein großes Thema. Der Stadtentwicklungs- und der Finanzausschuss haben sich vor Kurzem damit befasst, in der Stadtratssitzung am Donnerstag ist der Punkt abgesetzt worden. Man will den Bezirksausschuss (BZA) Etting nicht übergehen, der bald in einer Sondersitzung (wohl in einer Videokonferenz) darüber beraten soll.

Für die Antennenanlage wird eine ca. 100 Quadratmeter große Fläche benötigt. Ein Standort ist nach langer, gemeinsamer Recherche von Vodafone und der Stadt gefunden worden: Auf einem Acker nordöstlich von Etting, an der Nordumgehung, etwa 150 Meter vom Kreisel entfernt. In unmittelbarer Nähe gibt es keine Wohnbebauung, allerdings ein Firmengelände (ein Stück nordwestlich der geplanten Sendeanlage gelegen). Zur Ettinger Ortsmitte sind es von dort rund 1600 Meter. Die Stadtverwaltung hat im November einen Fragenkatalog des BZA Etting beantwortet. Doch es gibt immer noch einiges zu klären.

Sie bitte darum, "die Bürger nicht über Gebühr zu belasten und mehrere Standorte genau zu prüfen", hatte CSU-Stadträtin Patricia Klein (die in Etting wohnt) im Stadtentwicklungsausschuss gesagt. "Die Akzeptanz vor Ort ist ganz wichtig! "

Albert Wittmann (CSU, ein Ettinger) betonte am Mittwoch im Finanzausschuss: "Wir müssen die Bedenken der Bürger berücksichtigen, die in unmittelbarer Nähe leben. " Auch der BZA sei miteinzubeziehen. "Ich sehe das genauso", sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende Alfred Grob. "Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger einbinden. " Andernfalls "tun wir uns alle keinen Gefallen".

Referent Franz Fleckinger, der dem Finanzausschuss über den Stand der Dinge berichtete, versicherte: "Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung sehr, sehr ernst. " Er könne "keine Versäumnisse der Verwaltung sehen". Er wisse, dass das Thema Mobilfunk immer heikel sei. Man habe intensiv auch andere Standorte geprüft, aber nichts Geeignetes und allen Anforderungen Entsprechendes gefunden, so der Finanzreferent. "Ich kann keine weiteren Alternativen anbieten. " Er richtet die "dringende Bitte" an den Stadtrat, bald eine Entscheidung zu treffen. Da man für die 30 Meter hohe Station eine Baugenehmigung brauche und die Anlage an der Kipfenberger Straße bis Jahresmitte deinstalliert sein muss, pressiere es. Stichwort Netzabdeckung. Auch Christian Lange (UWG) erbittet Tempo, das Verfahren müsse aber dennoch "immer transparent bleiben".

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Anfang Februar hatte Quirin Witty (SPD) beim Punkt "Mobilfunkanlage in Etting" den Blick auf das nahe Wettstetten gelenkt: "Was sagen die eigentlich dazu? ", wollte er wissen. Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle antwortete: Weil für die Sendeanlage eine Baugenehmigung notwendig sei, werde man in diesem Rahmen auch die Gemeinde Wettstetten (im Landkreis Eichstätt) beteiligen. Der neue Mobilfunkmast wird Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und Vodafone also noch länger beschäftigen.