Bereit für das Spitzenspiel
ERC schießt sich mit 5:3-Sieg in Schwenningen für das Duell gegen Mannheim warm

03.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:53 Uhr

Rechtzeitig aufgewacht: Nach der 3:0-Führung gab der ERC Ingolstadt die Partie gegen die Schwenninger Wild Wings zwischenzeitlich aus der Hand, jubelte am Ende aber doch noch über den achten Sieg gegen die Schwarzwälder in Folge. Foto: Imago Images

Ein dominantes erstes Drittel, drei Gegentreffer innerhalb von 65 Sekunden und ein Happy End durch Rückkehrer Justin Feser: Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend ein spektakuläres Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 5:3 (3:0, 0:3, 2:0) gewonnen.



Auch ein kapitaler Blackout im Mittelabschnitt konnte den vierten Saisonsieg des ERC gegen die Schwarzwälder nicht verhindern. „So etwas passiert nun mal“, meinte Feser. „Aber wir haben uns zum Glück in der Pause zusammengerauft.“ Durch den Sieg schoben sich die Panther in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) an den spielfreien Adlern Mannheim vorbei auf Rang zwei, den sie an diesem Sonntag (15.15 Uhr/Servus TV und Magenta Sport) im direkten Duell in der Saturn-Arena verteidigen wollen.

Die Schwenninger stürzten sich motiviert in die Partie und verpassten nach nur wenigen Sekunden die Führung, als der Puck bei Daniel Piettas Rettungsaktion in höchster Not am Außenpfosten des eigenen Tores landete (1.). Im Gegenzug spielte Pietta die Scheibe quer auf Philipp Krauß, der knapp an Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson scheiterte (1.).

Schwenningens Defensive völlig von der Rolle



Die Mannschaft des künftigen Bundestrainers Harold Kreis musste zwar mit Tyson Spink auf den derzeit besten Torjäger der Liga verzichten, doch das eigentliche Problem der Wild Wings war im ersten Drittel vielmehr die Defensive, die nach einigen Minuten völlig den Faden verlor. Zunächst klärte Eriksson noch im Solo gegen Feser (5.); Stefan Matteau traf den Pfosten (8.). Dann legten die Ingolstädter richtig los: Leon Hüttl erzielte mit einem satten Schlagschuss in Überzahl das 0:1 (10.), Wojciech Stachowiak zauberte die Scheibe nur 20 Sekunden später aus spitzem Winkel mit der Rückhand ins kurze Eck zum 0:2 (11.). Louis Brune erhöhte auf Zuspiel von Nicolas Schindler mit einem punktgenauen Schuss auf 0:3 (14.).

Die Panther spielten mit der Wild-Wings-Defensive Katz und Maus und hätten durch Krauß (17.) oder Stachowiak (18.) weiter treffen können. Selbst Eriksson, der die beste Fangquote der Liga verzeichnet, fühlte sich immer wieder alleingelassen – am Ende des ersten Drittels hatte der ERC 24 Torschüsse verbucht, Schwenningen neun.

Drei Gegentore innerhalb von 65 Sekunden



Doch im Mittelabschnitt fingen die Schwarzwälder plötzlich an mitzuspielen – und das richtig gut: Topscorer Tylor Spink verzeichnete die erste Möglichkeit (23.), den Schuss von David Ullström konnte Mat Bodie blocken (34.), den von Daniel Pfaffengut parierte Garteig (35.). Der Treffer der Wild Wings deutete sich immer mehr an – und dann fielen gleich drei innerhalb von 65 Sekunden: Beim 1:3 bediente Miks Indrasis im zweiten Versuch Mitch Wahl, der die Schwarzwälder zum Leben erweckte (36.). 41 Sekunden später fälschte Alexander Karachun einen Schuss von Ville Lajunen zum 2:3 ab (36.). Beide Treffer überstanden den Videobeweis, nachdem zunächst das Tor aus der Verankerung gerutscht war und dann eine mögliche Behinderung durch Indrasis untersucht wurde.

Nur 24 Sekunden später hatten die Panther ihre Führung dann komplett aus der Hand gegeben: Nachdem sich Ken André Olimb hinter dem Tor durchgesetzt hatte, gelangte der Puck über Sebastian Uvira zu Florian Elias, der den 3:3-Ausgleich erzielte (37.). Plötzlich waren es die Panther, die über das Eis irrlichterten, Trainer Mark French rief seine Spieler in einer Auszeit zur Räson.

Justin Feser gelingt erstes Tor nach Comeback



Damit war alles bereitet für ein spannendes Schlussdrittel, das sich zu einem intensiven Schlagabtausch der beiden Teams entwickelte. Pietta aber nahm sich schließlich ein Herz und erzielte nach klasse Vorarbeit von Krauß das 3:4 (53.). Der schöne Schlusspunkt gelang ausgerechnet Feser, der sich vor drei Monaten in der Helios-Arena schwer an der Schulter verletzt hatte: Mit seinem ersten Tor nach seinem Comeback traf der Mittelstürmer zum 3:5, nachdem er sich stark gegen Alex Trivellato durchgesetzt hatte (56.).

DK


Schwenninger Wild Wings: Eriksson – Trivellato, Lajunen; Weber, Ramage; Huss, Neill – Ullström, Tylor Spink, Hungerecker; Indrasis, Neumann, Karachun; Elias, Olimb, Uvira; DeFazio, Wahl, Pfaffengut.
ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Wagner; Quaas, Jobke; Edwards, Bodie; Hübner – Krauß, Pietta, Storm; Friedrich, Stachowiak, Matteau; Ronning, Feser, Höfflin; Brune, Ullmann, Schindler.
Schiedsrichter: Kopitz/Schukies. – Zuschauer: 3855. – Tore: 0:1 Hüttl (10./PP1), 0:2 Stachowiak (11.), 0:3 Brune (14.), 1:3 Wahl (36.), 2:3 Lajunen (36.), 3:3 Elias (37.), 3:4 Pietta (53.), 3:5 Feser (53.). – Strafminuten: 10/6.