Aus im Viertelfinale
ERC Ingolstadt verliert viertes Play-off-Duell gegen Pinguins Bremerhaven mit 1:3

24.03.2024 | Stand 25.03.2024, 13:31 Uhr

Der Anfang vom Ende der Play-off-Serie: Markus Vikingstad überwindet Panther-Goalie Michael Garteig zur 1:0-Führung für Hauptrundensieger Bremerhaven. Foto: Traub

Aus für den Vizemeister: Der ERC Ingolstadt hat auch das vierte Viertelfinalduell gegen die Pinguins Bremerhaven verloren. Am Sonntagnachmittag kassierten die Panther in der Saturn-Arena eine 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)-Niederlage gegen den Hauptrundensieger, der damit zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in das Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) einzog.



Der Klassiker „Der Zug hat keine Bremse“ schallte vor Spielbeginn durch die Saturn-Arena, doch für die Panther ist die Play-off-Reise in dieser Saison zu Ende. Nach drei knappen Niederlagen wären für das Weiterkommen in der „Best-of-Seven“-Serie vier Siege in Folge nötig gewesen, doch schon im ersten Versuch konnten die Ingolstädter den Matchball der Pinguins nicht abwehren. Zum ersten Mal in seiner DEL-Geschichte endete damit eine Play-off-Serie für den ERC mit einem „Sweep“ – einer glatten Niederlage ohne einen eigenen Sieg. „0:4 ist deutlich. Wir haben uns zwar in jedem Spiel die Chance gegeben, zu gewinnen, aber am Ende keinen Weg gefunden“, meinte Kapitän Fabio Wagner. „Bremerhaven hat mit einem starken Powerplay gepunktet und unsere Fehler eiskalt ausgenutzt.“

Ein Jahr nach der fulminanten Vizemeisterschaft endete damit eine insgesamt enttäuschende Spielzeit für die Panther, die nie Konstanz fanden, bereits im Viertelfinale. „Die Saison war von Höhen und Tiefen geprägt“, meinte Wagner. „Nach dem Sieg gegen Köln in den Pre-Play-offs wollten wir natürlich noch weiter kommen. Aber leider hat es am Ende nicht gereicht.“

Bremerhaven erneut gnadenlos effizient



Im Gegensatz zu den jüngsten beiden Duellen gegen Bremerhaven, die Ingolstadt jeweils trotz Führung in der Verlängerung mit 3:4 unglücklich verloren hatte, wurde Spiel vier vor 4649 Zuschauerinnen und Zuschauern am Sonntag zu einer eindeutigen Angelegenheit für die Gäste. Der ERC, der wieder ohne den verletzten Wayne Simpson auskommen musste, startete zwar erneut sehr ordentlich in die Partie und verzeichnete auch die ersten guten Möglichkeiten. Doch die Pinguins zeigten ein weiteres Mal ihre hervorragende Effizienz und gingen mit ihrer ersten guten Chance in Führung: Ross Mauermann fing den Puck nach einem Fehler von Mat Bodie ab und bediente den freien Markus Vikingstad, der nach exakt fünf Minuten durch die Schoner von ERC-Torhüter Michael Garteig zum 0:1 traf (5.).

Nur 20 Sekunden später verpasste Daniel Pietta den Ausgleich, dem Routinier versprang die Scheibe vor Kristers Gudlevskis (6.). Der Pinguins-Goalie parierte auch die nächste Chance Piettas (9,), ehe auf der anderen Seite Garteig im Powerplay der Gäste gegen Miha Verlic zur Stelle war (15.).

ERC lässt große Chancen vermissen



Die ganz großen Chancen ließ der ERC auch nach der Pause vermissen. Die beste hatte noch Charles Bertrand, der nach starkem Zuspiel Marko Friedrichs aus der Drehung vor dem Tor der Norddeutschen verzog (23.). Die Panther hatten Glück, als sie Jan Urbas viel zu frei ließen und der Bremerhavener Kapitän an Garteig scheiterte (27.). Auch in zwei Powerplays agierten die Ingolstädter recht harmlos, Mirko Höfflins Schuss landete bei Gudlevskis (32.). Philipp Krauß schoss den Puck nach einem Unterzahlkonter knapp am Tor der Gäste vorbei (35.).

Bei Gleichzahl verlief die Partie wie schon in der gesamten Serie sehr ausgeglichen. Im Vier-gegen-Vier vergab Wojciech Stachowiak frei vor Gudlevskis (37.). „Wir spielen ganz gut, wir müssen nur Tore schießen“, fasste Pietta in der Pause prägnant zusammen und kündigte an: „Aber im letzten Drittel fallen die Dinger jetzt auch rein.“

Bremerhaven legt im letzten Drittel nach



Das taten sie – allerdings auf der anderen Seite. Nur gut eineinhalb Minuten nach Wiederbeginn erhöhte ERC-Schreck Mauermann, der nach einem Fehler Piettas viel zu frei vor dem Tor auftauchte, mit seinem vierten Tor in dieser Serie nach einem Pass von Vikingstad auf 0:2 (42.). Wenig später ließen die Panther in Unterzahl einen fatalen Konter zu und kassierten durch Dominik Uher das 0:3 (46.).

Ingolstadt zeigte im Kampf gegen die Uhr und das Saison-Aus den Mut der Verzweiflung. In eigener Überzahl und ohne Garteig schenkte Stachowiak den unermüdlich anfeuernden Fans zumindest noch den Ehrentreffer zum 1:3 und sorgte so immerhin für einen einigermaßen versöhnlichen Saisonabschluss (57.). „Die Fans sind immer hinter uns gestanden und haben uns angefeuert, auch wenn es nicht gerade unsere beste Saison war“, meinte Stachowiak. „Leider mussten wir sie am Ende enttäuschen. Ich bin dennoch stolz auf die Jungs, dass wir trotz der vielen Ausfälle so gegen den Hauptrundensieger gekämpft haben.“

ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Edwards, Wagner; Farrance, Jobke; Maginot – St. Denis, Pietta, Krauß; Bailey, Stachowiak, Höfflin; Bertrand, Virta, Friedrich; Nijenhuis, Schwaiger, Dunham.
Pinguins Bremerhaven: Gudlevskis – Eminger, Gregorc; Bruggisser, Kälble; Jensen, Kreutzer; Rosa-Preto – Verlic, Jeglic, Urbas; McKenzie, Vikingstad, Mauermann; Conrad, Friesen, Uher; Kinder, Wejse.
Schiedsrichter: Anderson/Hinterdobler. – Zuschauer: 4649. – Tore: 0:1 Vikingstad (5.), 0:2 Mauermann (42.), 0:3 Uher (46./PP1), 1:3 Stachowiak (57./PP1). – Strafminuten: 10/10.