Revanche verpasst
ERC Ingolstadt unterliegt Wolfsburg mit 2:3 - und hofft nun auf Derbysieg gegen Augsburg

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:27 Uhr

Nicht seinen stärksten Tag hatte ERC-Torhüter Michael Garteig (links) im Duell gegen die Grizzlys erwischt. Foto: Symbolfoto dpa

Von Julia Pickl

Wolfsburg/Ingolstadt – Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die zweite Niederlage in Folge kassiert und die Revanche bei den Grizzlys Wolfsburgs verpasst. Wie schon am vergangenen Sonntag in München unterlagen die Panther mit 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) und konnten die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen.

Eigentlich war alles bereitet: Sowohl die Adler Mannheim (0:3 gegen Schwenninger Wild Wings) als auch der EHC München (1:4 gegen Straubing Tigers) hatten Punkte liegengelassen, und die Ingolstädter wollten unbedingt verhindern, dass sie vier Wochen nach der 1:9-Niederlage in Wolfsburg erneut unter die Räder geraten. Doch auch am Freitagabend tat sich der ERC schwer in der Eisarena. „Wir haben zwar gut angefangen, aber wir waren zu offen nach hinten und haben uns nicht wirklich in der offensiven Zone festgesetzt“, meinte Stürmer Mirko Höfflin.

ERC-Trainer Mark French hatte seinen Spielern vor allem einen besseren Start in die Partie aufgetragen als noch vor einem Monat. Doch die Gäste mussten nach einer Strafe für Kapitän Fabio Wagner gleich mal in Unterzahl agieren (2.). Die Ingolstädter hatten sich gegen das beste Powerplay-Team der Liga allerdings gut eingestellt und im Anschluss auch die häufigeren Torchancen als die Grizzlys. Die beste verbuchte Leon Hüttl, doch Dustin Strahlmeier war zur Stelle (17.).

Kurze Zeit später aber war der Wolfsburger Torhüter geschlagen: Nachdem Wojciech Stachowiak im Duell mit Fabio Pfohl das Bully gewonnen hatte, lag die Scheibe kurz frei, und Louis Brune schoss sie durch die Schoner Strahlmeiers zum 0:1 ins Tor (17.). „Das war ein bisschen glücklich, dass der Puck genau zu mir gesprungen ist, wir hatten das etwas anders geplant“, bekannte Brune bei Magenta Sport und mahnte trotz des erfolgreichen Auftaktdrittels seiner Mannschaft: „Wir hatten auch viele Chancen gegen uns, da müssen wir besser aufpassen.“

Doch das gelang den Panthern im Mittelabschnitt nicht, und so konnten die Grizzlys die Partie mit zwei Treffern relativ einfach drehen: Bei einem Angriff der Gastgeber musste ERC-Goalie Michael Garteig den Schuss von Jordan Murray abprallen lassen, die Scheibe fiel Tyler Morley vor den Schläger, der freistehend zum 1:1 abstaubte (27.). Die Panther erarbeiteten sich in der Folge wieder mehr Chancen und hofften vor allem auf Rebounds vor dem Tor der Niedersachsen, doch in der 34. Minute spielte Dustin Jeffrey den Puck geschickt nach links zu Murray, dessen durchaus haltbarer Schuss zum 2:1 im Tor landete (34.).

Maury Edwards und Höfflin versuchten es im Powerplay erfolglos (40.), und auch zu Beginn des Schlussdrittels konnten die Panther den Vorteil in Überzahl nicht nutzen und hatten sogar Glück, dass Wolfsburgs Darren Archibald den Puck frei vor Garteig vertändelte. (41.).

Den Ingolstädtern fehlte der nötige Biss, um den Ausgleich zu erzielen, die Chancen waren zu ungenau, und das größte Manko blieb das Überzahlspiel, in dem der ERC viel zu harmlos agierte. Auch in der letzten Überzahlsituation für die Gäste konnten Höfflin, Stefan Matteau und Daniel Pietta Goalie Strahlmeier nicht überwinden (50.).

Wie man es im Powerplay besser macht, zeigten die Gastgeber fünf Minuten vor Spielschluss, als Garteig einen Schuss von Jean-Christophe Beaudin nicht abwehren konnte, und der Ex-Ingolstädter Laurin Braun zum 3:1 abstaubte (55.). Nachdem Garteig sein Tor verlassen hatte, erzielte Edwards mit einem Schuss von der Blauen Linie zwar noch den Anschlusstreffer zum 3:2 (58.), die drei Punkte mussten die Panther aber erneut in Wolfsburg lassen.

Immerhin können sie sich auf Verstärkung freuen: Mit Neuzugang Ty Ronning treten die Ingolstädter an diesem Sonntag (16.30 Uhr) zum Derby bei den Augsburger Panthern an.

DK


Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier – Möser, Murray; Krupp, Zajac; Bittner, Mass; Klos – Braun, Beaudin, Lorito; Machacek, Jeffrey, Mingoia; Fauser, Morley, Archibald; Dumont, Pfohl, Schinko.
ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Edwards, Wagner; Jobke, Quaas; Hübner – Stachowiak, Höfflin, Flaake; Storm, Pietta, Matteau; Friedrich, Henriquez, Krauß; Brune, Schindler.
Schiedsrichter: Frano/Steingroß. Zuschauer: 2630. – Tore: 0:1 Brune (17.), 1:1 Morley (27.), 2:1 Murray (34.), 3:1 Braun (55./PP1), 3:2 Edwards (58./EN). – Strafminuten: 11/9.