Der ERC Ingolstadt hat im Halbfinale des Gäuboden-Cups den vierten Sieg im vierten Spiel der Vorbereitung auf die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gefeiert. Gegen die Straubing Tigers gewannen die Panther am Donnerstagabend in der Baustelle am Pulverturm mit 3:1 (0:0, 2:0, 1:1) und treffen nun an diesem Samstag (14.30 Uhr) im Finale auf die Nürnberg Ice Tigers.
Die Ingolstädter bestanden damit gegen den DEL-Halbfinalisten der vergangenen Saison ihren ersten Härtetest und verpassten dem Gastgeber in dessen Champions-League-Generalprobe bei knapp 30 Grad Außentemperatur eine ordentliche Abkühlung. „Straubing ist immer ein hartes Pflaster, umso glücklicher sind wir über den Sieg“, meinte Wayne Simpson, der die Gäste in Führung gebracht hatte. „Ich habe inzwischen schon oft am Pulverturm gespielt – und so stark wie heute waren wir hier lange nicht mehr. Es lief vieles echt sehr gut, das gibt uns Selbstvertrauen.“
Während Neuzugang Riley Sheen, der bisher geschont worden war, sein Debüt für den ERC gab, waren Charles Bertrand und Sam Ruopp zeitgleich mit ihren Nationalmannschaften in der Olympia-Qualifikation gefordert. Die Stürmer Johannes Krauß und Enrico Henriquez durften pausieren.
Die Gäste erhielten im ersten Drittel dreimal die Chance in Überzahl, doch konnten sie diese nicht nutzen – im Gegenteil: Die Straubinger stellten den ERC bei mehreren gefährlichen Unterzahl-Kontern auf die Probe. Auch im Fünf-gegen-Fünf blieben Torchancen erst einmal selten. Daniel Schmölz (6.) und Wojciech Stachowiak (8.) verzeichneten noch die besten für den ERC. Die Tigers, die erst ihr zweites Testspiel bestritten, zeigten sich bei einem Angriff über J.C. Lipon und Joshua Samanski (11.) sowie durch Marcel Brandt (20.) gefährlicher, doch ERC-Torhüter Michael Garteig war zur Stelle.
Deutliche Steigerung im zweiten Drittel
Nach der Pause war der Auftritt der Panther deutlich besser anzusehen: Fünf Minuten nach Wiederbeginn brachte Kenny Agostino den Puck vors Tor, wo Simpson bereitstand und Tigers-Torhüter Florian Bugl zum 0:1 überwand (25.). Auch im Powerplay zeigten sich die Gäste nun gefährlicher und hätten durch Agostino (34.), Schmölz (34.) und Myles Powell (35.) beinahe erhöht. Der zweite Treffer fiel nur Sekunden nach Ablauf der Strafe durch Stachowiak, der einen Pass von Morgan Ellis zum 0:2 verwertete (36.).
Doch auch die Tigers blieben im Mitteldrittel gefährlich: Adrian Klein (22.), Skyler McKenzie (32.), Cole Fonstad (33.), Kapitän Mike Connolly (38.) und Philip Samuelsson (39.) konnten die starke ERC-Defensive um Garteig allerdings nicht überwinden. Die zahlreich vergebenen Chancen brachten die Fans auf den Rängen immer wieder zum Verzweifeln: 55 Sekunden vor Drittelende lag die Scheibe völlig frei vor Garteig und fünf Minuten nach Wiederbeginn im Überzahlspiel der Tigers sogar im ERC-Tor, doch der Treffer wurde wegen eines hohen Stocks nicht gegeben (45.).
Das verzweifelte Stöhnen der Tigers-Fans ging allerdings unmittelbar in kollektiven Jubel über, als Lipon zum 1:2 verkürzte (45.). Die Panther hatten Riesenglück, dass Taylor Leier nicht gleich den Ausgleich nachlegte (46.), Simpson den Angriff der Gäste noch stoppen konnte (49.) und Fonstads Solo ohne Folgen blieb (56.). Mit einem Treffer ins leere Tigers-Tor schoss Daniel Pietta den ERC schließlich ins Finale gegen Nürnberg, die den tschechischen Klub Mountfield HK mit 3:2 geschlagen hatten. „Nürnberg ist wieder ein Derbygegner, sie sind ebenfalls von ihrem Sieg gestärkt“, meinte Simpson. „Aber wir müssen einfach versuchen, auf unseren Erfolg aufzubauen.“
Straubing Tigers: Bugl – Zimmermann, Braun Samuelsson, Brandt; Klein, Green; Geitner – Fonstad, Scott, Fleischer; McKenzie, Brunnhuber, Hede; Leier, Leonhardt, St. Denis; Connolly, Samanski, Lipon.
ERC Ingolstadt: Garteig – Ellis, Bodie; Hüttl, Breton; Wagner, Preto; Hauf, Hübner – Girduckis, Stachowiak, Schmölz; Sheen, Pietta, Dunham; Simpson, Powell, Agostino; Nijenhuis, P. Krauß, Keating.
Tore: 0:1 Simpson (25.), 0:2 Stachowiak (36.), 1:2 Lipon (45./PP1), 3:1 Pietta (59./EN). – Strafminuten: 8/6.
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