Frühe Bescherung
ERC Ingolstadt versüßt Weihnachtsfeier mit 6:3-Sieg im Pantherderby gegen Augsburg

10.12.2023 | Stand 11.12.2023, 16:19 Uhr

Jubel bei den Ingolstädtern: Der ERC entschied auch das zweite Saisonduell gegen Augsburg für sich. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat am Sonntagnachmittag das Pantherderby gegen Augsburg mit 6:3 (4:2, 0:0, 2:1) gewonnen. Zur Halbzeit der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) liegt der Vizemeister damit auf dem achten Tabellenplatz mit noch drei Punkten Rückstand auf die Top Sechs.



Zwei Wochen vor Heiligabend weihnachtete es bereits in der zum zweiten Mal in Folge ausverkauften Saturn-Arena: Das Ingolstädter Christkind eröffnete das Spiel, die Fans des Vizemeisters sangen schon vor Beginn der Partie ihre abgewandelte Form von „Ihr Kinderlein kommet“ – und stießen danach mit Glühwein und Punsch mit den ERC-Profis auf den zweiten Saisonsieg gegen Augsburg an.

Selbst Fußballstar Thomas Müller ließ sich, festlich dekoriert mit ERC-Schal, das Pantherderby nicht entgehen, suchte nach der 1:5-Bundesliga-Niederlage des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt tags zuvor etwas Abwechslung – und kam dabei in den Genuss eines spektakulären Auftaktdrittels.

ERC schlägt nach frühem Rückstand mit zwei Powerplay-Treffern zurück

Die Ingolstädter, gekleidet in ihren neuen grau-neongrünen Trikots, starteten nach der jüngsten 1:4-Niederlage in Köln gut in das erste Drittel gegen den auswärtsschwachen Tabellenvorletzten. Doch es waren die Gäste, die mit ihrem ersten Torschuss nach eineinhalb Minuten in Führung gingen, als Luke Esposito einen Schuss von Jordon Southorn zum 0:1 abfälschte (2.). Der ERC ließ sich davon aber nicht beeindrucken und setzte auch ohne den gesperrten Stürmer Philipp Krauß weiter voll auf Offensive. Im ersten Überzahlspiel verpasste Brandon Kozun (6.), dann schnappte sich Charles Bertrand die Scheibe hinter dem Tor und schob sie zum 1:1 durch Markus Kellers Schoner (6.).

Das seit Wochen starke Duo Travis St. Denis und Daniel Pietta startete den nächsten Angriff, den Anrei Hakulinen kurz vor dem Tor gerade noch stoppen konnte (7.). Allerdings wanderte der Augsburger Topscorer für diese Aktion auf die Strafbank, und weil sich kurz darauf Samuel Soramies zu ihm gesellte, durften die Gastgeber eine Minute in doppelter Überzahl antreten – mit Erfolg: Wojciech Stachowiak schoss den Puck sehenswert unter die Latte zum 2:1 (9.). „Wir haben auf den frühen Rückstand mit den beiden Toren in Überzahl toll reagiert“, lobte ERC-Trainer Mark French.

ERC-Routinier Pietta mit spektakulärer Aktion



Noch spektakulärer anzusehen war allerdings die folgende Aktion: Nach der ersten Strafe für den ERC verlor Nick Welsh, der erst am vergangenen Freitag nach Augsburg gekommen war, die Scheibe an Pietta. Der Routinier stürmte in Unterzahl nach vorne, tanzte AEV-Goalie Keller aus und legte den Puck auf den ihm folgenden St. Denis ab, der zum 3:1 vollendete (13.).

Die Augsburger schlugen ebenfalls in Unterzahl mit einem verrückten Tor zurück: Nach einem Schuss von Zack Mitchell an die Latte sprang die Scheibe von dort zu Tim Schüle, und während ERC-Torhüter Michael Garteig noch den Puck suchte, verkürzte Schüle auf 3:2 (15.). Fast wäre der Vorsprung der Ingolstädter komplett dahin gewesen, doch Garteig konnte den Ausgleich durch Hakulinen gerade noch verhindern (16.). Die meiste Zeit aber hatten die Hausherren die Partie souverän unter Kontrolle. Eine Minute später baute Kozun den Vorsprung mit seinem ersten Tor für den ERC nach einem Pass von Luca Zitterbart, der nach fünf Spielen Verletzungspause wieder auf dem Eis stand, auf 4:2 aus (17.). „Das fühlt sich toll an“, meinte Kozun.

AEV macht es im letzten Drittel kurz noch einmal spannend



Im Gegensatz zum ersten Drittel hielten sich die beiden Mannschaften nach der Pause mit Highlights zurück und setzten vermehrt auf eine kontrollierte Defensive. Die Spannung stieg erst im letzten Abschnitt wieder an. Der ERC verpasste durch Andrew Rowe (43.) und Marko Friedrich (47.) zunächst die Entscheidung. Bei den Gästen blieb vor allem Hakulinen brandgefährlich. Seinen ersten Versuch konnte Garteig noch stoppen (49.), eineinhalb Minuten später traf der finnische Stürmer erneut alleine vor dem ERC-Goalie zum 4:3 (51.).

Doch Stachowiak hatte im Vorfeld drei Punkte für das Pantherderby auf seinem Wunschzettel notiert – und die wollte sich der ERC-Stürmer auch erfüllen. Mit seinem zweiten Treffer, erneut aus spitzem Winkel, traf der Nationalstürmer zum 5:3 (52.). „Das hat uns am Ende des Tages das Genick gebrochen“, befand AEV-Trainer Christof Kreutzer. Das letzte Geschenk durfte schließlich Wayne Simpson auspacken, der mit dem Treffer zum 6:3 ins leere Tor den Schlusspunkt setzte (60.).
ERC Ingolstadt: Garteig – Edwards, Wagner; Hüttl, Bodie; Zitterbart, Maginot; Jobke – Simpson, Stachowiak, Bertrand; Nijenhuis, Pietta, St. Denis; Kozun, Rowe, Höfflin; Friedrich, Schwaiger, Dunham.
Augsburger Panther: Keller – Rantakari, Schüle; Sacher, Southorn; Welsh, Renner – Karjalainen, Collins, Hakulinen; Mitchell, Esposito, Puempel; Elias, Oblinger, Andersen; Hanke, Soramies, Tosto.
Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch. – Tore: 0:1 Esposito (2.), 1:1 Bertrand (6./PP1), 2:1 Stachowiak (9./PP2), 3:1 St. Denis (13./SH1), 3:2 Schüle (15./SH1), 4:2 Kozun (17.), 4:3 Hakulinen (51.), 5:3 Stachowiak (52.), 6:3 Simpson (60./EN). – Zuschauer: 4816 (ausverkauft). – Strafminuten: 4/14.