Einbahnstraßen-Eishockey
ERC Ingolstadt gewinnt Panther-Derby gegen Augsburg 4:1 – Pietta Zweiter in DEL-Bestenliste

10.01.2025 | Stand 11.01.2025, 12:37 Uhr |

Zwei Treffer und eine Vorlage sammelte Daniel Pietta (r.), der damit auf Rang zwei der „ewigen“ DEL-Scorerliste kletterte. Hier jubelt der Routinier mit Philipp Krauß (l.) und Austen Keating. Foto: Traub

Deutliche Kräfteverhältnisse, eine Derby-Party vor ausverkaufter Saturn-Arena und der Team-Senior als Held des Abends: Dem ERC Ingolstadt hat am Freitagabend eine durchschnittliche Leistung genügt, um die stark abstiegsbedrohten Augsburger Panther im 90. Duell der Rivalen mit 4:1 (1:0, 2:0, 1:1) zu bezwingen.

  

Damit verdrängten die Donaupanther zum Abschluss des 35. Spieltags die Eisbären Berlin wieder von der Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) – der Meister hatte am Donnerstag 9:3 gegen Mannheim gewonnen und eine Nacht auf Platz eins verbracht. Doppelpacker Daniel Pietta erreichte kurz nach seiner Vertragsverlängerung den nächsten Meilenstein und kletterte auf Rang zwei der „ewigen“ DEL-Scorerliste.

„Der gute Start ins Spiel war wichtig, aber die beiden Treffer im Mitteldrittel wohl noch wichtiger. Im dritten Abschnitt wollten wir ihnen kein neues Leben einhauchen, das haben wir geschafft“, meinte ERC-Trainer Mark French. „Ingolstadt war schlicht und ergreifend besser“, sagte AEV-Coach Larry Mitchell.

Pietta bricht den Bann mit 1:0

Vom Eröffnungsbully weg entwickelte sich zunächst eine fahrige Partie mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Die Ingolstädter brauchten ein Powerplay, um das Tor von AEV-Goalie Strauss Mann erstmals ernsthaft in Gefahr zu bringen: Wayne Simpson setzte den Puck allerdings vorbei (7.), Kenny Agostino versuchte sich erfolglos an einem Kunststück zwischen seinen Beinen hindurch (8.). Auch der Distanzschuss Mat Bodies, den Daniel Schmölz abzufälschen versuchte, fand nicht den Weg ins Netz (9.).

Mit zunehmender Dauer wurde die Überlegenheit des ERC allerdings immer deutlicher, und beim 1:0 spielte der Tabellenführer seine ganze Klasse aus: Am Ende einer Traumkombination über mehrere Stationen lenkte Pietta den Puck über die Linie (11.). Mit seinem 797. Scorerpunkt zog der 38-Jährige mit dem zweitplatzierten Daniel Kreutzer in der „ewigen“ DEL-Bestenliste gleich – davor rangiert nur noch Patrick Reimer (859 Zähler).

Augsburg offensiv harmlos

Charles Bertrand mit der Rückhand (12.), Johannes Krauß (16.), Simpson (17.) und Alex Breton, dessen Schuss Nolan Zajac blockte (17.), hätten die Führung noch im ersten Drittel klarer gestalten können.

Die erschreckend schwachen Augsburger – ohne ihre Top-Stürmer Cody Kunyk und Riley Damiani – schafften kaum gefährliche Vorstöße, am meisten Betrieb machte noch die Reihe um die Elias-Brüder und Meisterpanther Alexander Oblinger. Doch auch den zweiten Treffer erzielte Ingolstadt: Agostino donnerte die Scheibe aus dem Bullykreis zum 2:0 in die Maschen (27.). Und hätte der ERC nicht in vielen Situationen noch mal den Pass gesucht, anstatt geradlinig abzuschließen – die Partie wäre längst entschieden gewesen.

Riley Sheen scheiterte an Mann (35.), ehe Austen Keating einen Antritt über links mit dem 3:0 durch die Beine des Augsburger Torhüters krönte (36.). Dank der Vorlage hatte Pietta nun 798 Punkte und den alleinigen zweiten Platz sicher.

Williams verpasst dritten Shut-out knapp

An diesem Abend reichte ihm das aber noch nicht: In Unterzahl verwertete Pietta auf Zuspiel Noah Dunhams auch noch einen Konter zum 4:0 (47.). Mit „So geht Unterzahl“- und „Absteiger“-Sprechchören verspotteten die ERC-Fans die mitgereisten Schwaben.

Auf dem Eis passierte danach nicht mehr allzu viel. Ärgerlich: Zum dritten Shut-out der Saison fehlten Ingolstadts Schlussmann Devin Williams nur sechs Sekunden: Thomas Schemitsch gelang in Überzahl tatsächlich noch der Ehrentreffer (60.). Schon an diesem Sonntag geht es mit dem nächsten Heimspiel weiter: Um 16.30 Uhr sind die Kölner Haie in der Saturn-Arena zu Gast.

ERC Ingolstadt: Williams – Wagner, Preto; Hüttl, Bodie; Ellis, Breton – P. Krauß, Pietta, Keating; Dunham, Bertrand, J. Krauß; Schmölz, Stachowiak, Sheen; Simpson, Powell, Agostino.
Augsburger Panther: Mann – Schemitsch, McCourt; Reul, Zajac; Renner, Blumenschein; van der Linde – Busdeker, Collins, Hakulinen; Baptiste, Zengerle, Louis; F. Elias, Oblinger, M. Elias; Tosto, Volek, Köhler.
Schiedsrichter: Rohatsch/Hinterdobler. – Tore: 1:0 Pietta (11.), 2:0 Agostino (27.), 3:0 Keating (36.), 4:0 Pietta (47./UZ), 4:1 Schemitsch (60./PP1). – Strafminuten: 8/6. – Zuschauer: 4815 (ausverkauft).