Der ERC Ingolstadt hat am Sonntag seinen zweiten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) souverän verteidigt: Die Panther gewannen dank einer starken Leistung in der Saturn-Arena mit 5:1 (2:1, 2:0, 1:0) gegen die Grizzlys Wolfsburg und feierten im Jubiläumsspiel von Trainer Mark French den dritten Sieg in Folge.
Dass er nicht ganz richtig lag, war zu erwarten gewesen, doch Markus Söders Tipp, so viel Anerkennung muss sein, war zumindest sehr nah dran: Einen 5:0-Sieg hatte sich der Ministerpräsident bei seinem Besuch in der Saturn-Arena gewünscht – und noch Gelächter der Zuschauer geerntet. Doch die Panther lieferten ab: Wie schon beim 5:2-Auswärtssieg bei den Kölner Haien überzeugte der ERC, der wieder auf Verteidiger Morgan Ellis zählen konnte, diesmal aber auf den angeschlagenen Enrico Henriquez verzichten musste, mit einer konzentrierten Leistung und schenkte seinem Trainer zum 150. DEL-Spiel einen souveränen Sieg. „Über solche Dinge denke ich nicht viel nach“, meinte French zu seinem Jubiläum. „Es macht mich viel glücklicher, dass meine Mannschaft heute über 60 Minuten eine so starke Leistung gezeigt hat.“
Die Ingolstädter, die die Wolfsburger schon im ersten Saisonduell mit 7:5 nach Hause geschickt hatten, starteten nach gut drei Minuten ihre erste Drangphase gegen den Tabellenneunten. Nachdem Wayne Simpson und Alex Breton Wolfsburgs Torhüter Dustin Strahlmeier in dessen 400. DEL-Spiel schon mal getestet hatten (4.), konnte Daniel Schmölz den Goalie wenig später erstmals überwinden: Riley Sheen brachte den Puck vor das Grizzlys-Tor, Schmölz schoss im Fallen, und die Scheibe kullerte zum 1:0 über die Linie (5.). Kurz darauf verpasste Daniel Pietta knapp den nächsten Treffer (5.).
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Dieser fiel durch Austen Keating, der nach einem tollen Zusammenspiel mit Sam Ruopp und Philipp Krauß den Puck zum 2:0 ins Tor lenkte (12.). Die Panther blieben dominant, Wojciech Stachowiak und Sheen verpassten weitere gute Möglichkeiten (16.), während ERC-Torhüter Michael Garteig kaum gefordert war. Dann aber tauchte plötzlich Nick Caamano vor ihm auf, verlagerte den Puck in aller Ruhe und schloss unbedrängt zum 2:1 ab (17.).
Wie schon am Freitag in Köln gelang den Ingolstädtern ein Traumstart in das zweite Drittel. Gegen die Haie hatte Sheen nach 61 Sekunden getroffen, gegen die Grizzlys verlängerte Simpson einen Schuss von Alex Breton nur 56 Sekunden nach Wiederbeginn durch Strahlmeiers Beine zum 3:1 ins Tor (21.).
Panther zeigen starke Defensivleistung
„Wir müssen diszipliniert sein“, hatte Grizzlys-Trainer Mike Stewart gewarnt. Doch das waren vor allem die Panther, die auch in Unterzahl eine starke Defensivleistung zeigten. Dennoch wurde die Partie nun offener, beide Mannschaften verzeichneten zahlreiche Chancen. Besonders aufregend wurde es nach 25 Minuten, als zunächst Strahlmeier von Powell zu einer starken Parade gezwungen wurde, und im Gegenzug Timo Ruckdäschel den Wolfsburger Konter nur knapp vergab (25.).
Im Gegensatz zu den Niedersachsen nutzte der ERC seine Chancen allerdings konsequenter. Den Gastgebern gelang es sogar, ihr zuletzt recht maues Powerplay wiederzubeleben – nach einem Querpass von Sheen erhöhte Simpson auf 4:1 (35.). Schmölz dagegen hatte bei seinem Solo im Duell gegen Strahlmeier weniger Glück (36.), auf der anderen Seite vergab Mat White in einer ähnlichen Situation gegen Garteig (40.).
Schwaches Powerplay mit zwei Toren wiederbelebt
Das Rezept für ein gelungenes letztes Drittel war denkbar einfach: Die Wolfsburger machten sich das Leben wieder einmal selbst schwer, Ex-Panther Justin Feser wanderte auf die Strafbank, der Puck lag nach einem Zuspiel Keatings direkt vor dem Grizzlys-Tor, Philipp Krauß bedankte sich mit dem 5:1 – und die gesamte Halle begann ekstatisch zu hüpfen (44.). „Das tut mal wieder gut, nachdem das Powerplay in den letzten Spielen nicht funktioniert hatte und auch zurecht viel kritisiert wurde“, meinte Philipp Krauß. „Es waren nicht gerade die schönsten Überzahltore, aber in der Statistik stehen sie. Und wenn’s schön ist, aber nicht reingeht, bringt’s auch nix.“
Mit dem Sechs-Punkte-Wochenende im Rücken starten die Panther nun voller Selbstvertrauen in eine anstrengende Woche, die am Mittwochabend mit dem Derby in Straubing beginnt. „Wir haben nun drei Spiele in Folge gewonnen und sechsmal hintereinander gepunktet“, meinte Philipp Krauß. „Wenn wir so spielen wie heute, wird es für jedes Team schwer, uns zu schlagen.“
ERC Ingolstadt: Garteig – Wagner, Ruopp; Ellis, Breton; Hüttl, Bodie; Hübner – Simpson, Powell, Agostino; Schmölz, Stachowiak, Sheen; Dunham, Girduckis, J. Krauß; P. Krauß, Pietta, Keating.Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier – Button, Pfohl; O’Connor, Möser; Ramage, Melchiori; Martinovic – Braun, Feser, Caamano; White, Varone, Archibald; Schinko, Miele, Machacek; Ruckdäschel, Chrobot, Veber.
Schiedsrichter: Steingross/MacFarlane. – Zuschauer: 4075. – Tore: 1:0 Schmölz (5.), 2:0 Keating (12.), 2:1 Caamano (17.), 3:1 Simpson (21.), 4:1 Simpson (35./PP1), 5:1 P. Krauß (44./PP1). – Strafminuten: 8/10.