Hitzige Partie mit Happy End
ERC Ingolstadt gewinnt bei Iserlohn Roosters nach Verlängerung

05.01.2025 | Stand 06.01.2025, 9:29 Uhr |

Der ERC Ingolstadt um Wayne Simpson gab gegen die Iserlohn Roosters eine 2:0-Führung aus der Hand, gewann am Ende aber in der Verlängerung. Foto: Imago Images

Harte Arbeit, hitziges Spiel – aber mit Happy End für die Panther: Der ERC Ingolstadt hat sich am Sonntagnachmittag bei den Iserlohn Roosters durchgesetzt und damit die Tabellenspitze in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verteidigt. Die Panther gewannen am Seilersee mit 5:4 (3:3, 0:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung und führen die Liga nun mit einem Punkt vor den Eisbären Berlin an.

  

Beide Mannschaften hofften im Kampf gegen hartnäckige Konkurrenz – der ERC an der Tabellenspitze, Iserlohn im Tabellenkeller – auf wichtige Punkte und nach jeweils bitteren Niederlagen auf einen versöhnlichen Nachmittag: Die abstiegsbedrohten Roosters hatten am vergangenen Freitag trotz einer 2:0-Führung noch mit 2:3 in Berlin verloren und eine Sensation verpasst, die Panther mussten nach dem 1:4 bei Schlusslicht Düsseldorfer EG dringend zu ihrem „A-Game“ zurückfinden, wie Trainer Mark French vor der Partie in Iserlohn forderte.

Wie in Düsseldorf gelang dem ERC auch am Seilersee ein toller Start, nach gut zwei Minuten brachte Wojciech Stachowiak seine Mannschaft in Führung. Alex Breton hatte die Chance mit einem Pass aus dem eigenen Drittel eingeleitet, Daniel Schmölz lieferte mit dem Rücken zum Eis eine starke Vorlage für Stachowiak, der Iserlohns Torhüter Andreas Jenike im Solo überwand (3.). Kurz darauf parierte Jenike einen Schuss Kenny Agostinos mit den Schonern (5.).

Hitzige Auseinandersetzungen



Wer sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf ein souveränes Spiel der Panther eingestellt hatte, sah sich drastisch getäuscht, denn ab der siebten Minute wurde es heiß und hitzig in der Eishalle am Seilersee: Während Fabio Wagner nach einem heftigen, aber fairen Check gegen Leon Bußmann mit Noel Saffran aneinandergeriet, kam es nur wenige Meter entfernt zu einer weiteren Auseinandersetzung, nachdem Noah Dunham von Zach Osburn ein Bein gestellt worden war (7.).

Die Ingolstädter gingen mit einem Powerplay aus der Situation heraus und nutzten dieses gegen das schwächste Unterzahl-Team der Liga mit dem 2:0 durch Riley Sheen (7.). Doch die Roosters schlugen per Doppelschlag innerhalb von 22 Sekunden zurück: Colin Ugbekile im Nachschuss (8.) und Sven Ziegler nach einer guten Kombination über Taro Jentzsch und Ugbekile (9.) schossen die Gastgeber zum Ausgleich. Und während die ERC-Defensive damit völlig aus der Spur geriet, nutzte Eric Cornel wenig später die Gelegenheit, umtanzte Morgan Ellis und Torhüter Devin Williams und brachte die Roosters sogar mit 3:2 in Führung (11.).

ERC kämpft sich in Überzahl zum Ausgleich



Immerhin erholten sich die Panther schnell und verzeichneten durch Myles Powell (13.) und Wayne Simpson (16.) wieder selbst gute Möglichkeiten. Auf der anderen Seite verhinderte Williams stark gegen Brandon Gormley und Branden Troock (15.). Und die Gäste wussten den größten Schwachpunkt der Sauerländer zu nutzen: 47 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels verlängerte Agostino in Überzahl einen Schuss von Sheen zum 3:3 ins Roosters-Tor (20.).

Die Mannschaft von Trainer Doug Shedden setzte in einer intensiven Partie weiterhin auf Härte, verhinderte es über weite Strecken erfolgreich, dass die Panther ihre spielerische Klasse entfalten konnten, und versuchte ihr Glück über schnelle Konter: Nur 34 Sekunden nach Wiederbeginn schoss Brayden Burke den Puck haarscharf am ERC-Tor vorbei (21.).

Ingolstadt dominiert, Iserlohn macht das Tor



Zwar waren die Ingolstädter im zweiten Drittel spielbestimmend und setzten den Gegner enorm unter Druck. Allerdings unterlief ihnen auch ein entscheidender Fehler: Kurz vor der zweiten Pause ließen die Panther Jentzsch viel zu viel Platz, der das 4:3 erzielte (39.).

„Wir geben zu viele Konter her und müssen strukturierter in der eigenen Zone spielen, uns vorne festsetzen und noch energischer zum Tor gehen“, forderte Wagner bei Magenta Sport. Kaum war das Schlussdrittel gestartet, befolgte Sheen die Worte seines Kapitäns: Nach einem starken Pass von Ellis traf Sheen zum 4:4-Ausgleich (42.). Im restlichen Abschnitt allerdings war es dann wieder vorbei mit den guten Vorsätzen. Der ERC spielte gefühltes Powerplay mit den Roosters und hatte nicht nur mit Bretons Lattentreffer Riesenmöglichkeiten (45.), brachte die Scheibe aber einfach nicht im Tor unter. Erst in der Verlängerung sicherte Agostino den Panthern mit dem 5:4 auf Zuspiel von Topscorer Breton den Zusatzpunkt.

Iserlohn Roosters: Jenike – Ugbekile, Gormley – Osburn, Labrie; Jobke, Dietz; Quaas – Troock, Boland, Burke; Alberg, Virtanen, Broda – Jentzsch, Cornel, Ziegler; Bußmann, Rutkowski, Saffran.
ERC Ingolstadt: Williams – Preto, Wagner; Breton, Ellis; Bodie, Hüttl; Hübner – Keating, Pietta, P. Krauß; Dunham, Bertrand, J. Krauß; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Agostino, Powell, Simpson.
Schiedsrichter: Huber/Kohlmüller. – Zuschauer: 4603. – Tore: 0:1 Stachowiak (3.), 0:2 Sheen (7./PP1), 1:2 Ugbekile (8.), 2:2 Ziegler (9.), 3:2 Cornel (11.), 3:3 Agostino (20./PP1), 4:3 Jentzsch (39.), 4:4 Sheen (42.), 4:5 Agostino (64.). – Strafminuten: 11/11.