Storm sichert Arbeitssieg
ERC gewinnt gegen Schlusslicht Bietigheim mit 4:3 nach Penaltyschießen

04.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:09 Uhr

Hartnäckige Gastgeber: Die Bietigheim Steelers stemmten sich gegen die Niederlage, am Ende setzte sich der ERC Ingolstadt um Simon Gnyp und Kevin Reich (von links) aber im Penaltyschießen gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht durch. Foto: Eibner

Dank Frederik Storm hat der ERC Ingolstadt auch das zweite Spiel im noch jungen Jahr gewonnen. Gegen das abgeschlagene Schlusslicht Bietigheim Steelers war am Mittwochabend allerdings harte Arbeit nötig, ehe der 4:3 (1:2, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen feststand.



Mit dem Ausgleich kurz vor Schluss und zwei verwandelten Penaltytreffern bewahrte Storm die Panther vor einer Blamage in Schwaben und setzte seine Trefferserie im vierten Spiel in Folge fort. Weil auch die Adler Mannheim nur zwei Punkte gegen die Löwen Frankfurt holten, behielt der ERC zudem seinen zweiten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). „Wir wussten, das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben Gott sei Dank als Mannschaft zusammengehalten und einen Weg gefunden zum Sieg“, meinte Torschütze Jerome Flaake.

Fast selbe Formation wie bei Sieg gegen Ice Tigers



Mark French vertraute auf fast dieselbe Formation, die am vergangenen Montag den 3:2-Sieg in der Verlängerung bei den Nürnberg Ice Tigers geholt hatte. Nur im Tor setzte der ERC-Trainer gegen die Schwaben auf Kevin Reich, doch der 27-Jährige hatte nach schwierigen Wochen erneut das Glück nicht auf seiner Seite: Bereits nach gut vier Minuten ging der Tabellenletzte in Führung, als Daniel Weiß die Panther um Enrico Henriquez stehen ließ und Reich im Eins-gegen-Eins zum 1:0 bezwang (5.).

Die Gäste, die auf ihren besten Torjäger Chris Wilkie verzichten mussten, standen äußerst defensiv und ließen die Ingolstädter kaum vor das Tor kommen. Der ERC versuchte es deshalb zuvorderst wie Ben Marshall mit Schüssen aus der Distanz, doch Marko Friedrichs Abfälscher ging am Tor vorbei (11.). Drei Minuten später unterlief Reich ein kapitaler Fehlpass zu Alexander Preibisch, den folgenden Schuss des Bietigheimers konnte er aber parieren (14.).

Kurioser Ausgleich



Den Panthern gelang kurz darauf doch der Ausgleich, allerdings auf kuriose Art und aus fast unmöglicher Position: Leon Hüttl spielte den Puck von der Bande an der gesamten Bietigheimer Verteidigung samt Torhüter Leon Doubrawa vorbei an den Innenpfosten, von wo die Scheibe zum 1:1 ins Tor prallte (15.). Doch die Steelers nutzten gleich die nächste Fehlerstafette der Gäste zur erneuten Führung: Evan Jasper setzte sich gegen Charles Bertrand durch, lief Fabio Wagner und Ben Marshall davon und bezwang Reich, der den Puck zum 2:1 durchrutschen ließ (17.).

Die Panther konnten sich auch in Überzahl nicht durchsetzen: Daniel Pietta verpasste allein vor Doubrawa (20.), den Schuss von Wojciech Stachowiak parierte der Steelers-Goalie souverän (21.). Und schon trafen die Steelers wieder – und ließen Reich erneut nicht gut dabei aussehen: Nach einem Schuss an das Außennetz schoss C.J. Stretch den Puck an den Ellenbogen des ERC-Goalies, der die Scheibe zum 3:1 selbst über die Linie schob (22.).

Dabei hatten die Ingolstädter deutlich mehr Chancen, doch es fehlte ihnen die Idee, wie sie die Mauer der Gastgeber überwinden konnten. Storm und Tye McGinn ließen eine dicke Möglichkeit in Überzahl liegen, als der Puck nach einem Pass von Wayne Simpson frei vor dem Tor lag (24.). So musste es ein gewaltiger Schuss von Mat Bodie richten. Flaake fälschte den Puck zum 3:2 ab und beendete damit seine neun Spiele dauernde Durststrecke (25.).

Schrecksekunde im letzten Abschnitt



Die Bietigheimer aber stemmten sich weiter engagiert gegen die Panther: Bei einem Schuss von Bertrand legte sich Doubrawa quer vor das Tor (31.), Storms Unterzahl-Konter wurde im letzten Moment gestoppt (33.), und Flaake scheiterte am Pfosten (39.). „Die Bietigheimer kämpfen um jeden Zentimeter, machen uns das richtig schwer und warten auf unsere Fehler“, analysierte Wagner bei Magenta Sport.

Die Ingolstädter mussten im letzten Abschnitt erst mal eine Schrecksekunde verkraften, als Bertrand nach einem Check von Max Prommersberger verletzt vom Eis ging (48.). Die Zeit lief gegen die Gäste. Eine Strafe warf den ERC scheinbar weiter zurück, doch ausgerechnet in Unterzahl gelang Storm viereinhalb Minuten vor dem Ende auf Zuspiel von Pietta das erlösende 3:3 (56.). Kurz vor Schluss musste auch noch Simpson verletzt in die Kabine.

In der Verlängerung ließ Storm den entscheidenden Treffer noch liegen (63.), doch mit zwei fast identischen Penaltytreffern machte der Däne den Sieg für die Panther noch perfekt.

DK


Bietigheim Steelers: Doubrawa – Renner, Braun; Schüle, Maione; Atkinson, Prommersberger; Flade – Jasper, Berger, Keränen; Naud, Stretch, Lepaus; Preibisch, Weiß, Zientek; Kuqi, Kneisler, Lindner.ERC Ingolstadt: Reich – Marshall, Wagner; Edwards, Gnyp; Hüttl, Bodie – Storm, Pietta, McGinn; Friedrich, Henriquez, Flaake; Bertrand, Stachowiak, Simpson; Brune, Krauß.
Schiedsrichter: Odins/Polaczek. – Zuschauer: 2802. – Tore: 1:0 Weiß (5.), 1:1 Hüttl (15.), 2:1 Jasper (17.), 3:1 Stretch (22.), 3:2 Flaake (25.), 3:3 Storm (56./SH1), 3:4 Storm (PS). – Strafminuten: 8/10.