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Ingolstädter Altstadt wird zur Partymeile: EM-Aus vermiest die Stimmung beim Bürgerfest nicht

07.07.2024 |
Anjali Schillig

Rund ums Kreuztor geht beim Ingolstädter Bürgerfest stets die Post ab. Fotos: Schillig

Selten hat man die Ingolstädter Altstadt am Abend so voll erlebt: Riesige Menschenmassen versammelten sich entlang der Theresienstraße, die am Wochenende zur Feiermeile umgebaut worden ist.



Zum Auftakt des Bürgerfestes verwandelte sich die ganze Innenstadt am Freitagabend in ein riesiges Open-Air-Festival. Trotz EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft nur Stunden zuvor ließen sich die Ingolstädter an diesem lauen Sommerabend die Stimmung nicht verderben und feierten bis spät in die Nacht.

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Zwölf Bühnen und Musik für jeden Geschmack

Auf zwölf verschiedenen Bühnen, die rund um die Altstadt aufgebaut waren, war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Besonders die Bühne in der Theresienstraße und die Bühne am Rathausplatz waren vor allem bei den jungen Ingolstädtern beliebt, wo die Band Saustoimusi am Münster und die Musikuss Partyband mit Gela Kretschmer am Mikrofon am Rathausplatz für ausgezeichnete Stimmung sorgten. Natürlich durfte dabei auch der deutsche EM-Song „Major Tom“ nicht fehlen. Es wurde so laut mitgesungen, dass es fast so wirkte, als hätte Deutschland gewonnen.

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Egal ob Spanien- oder Deutschland-Fans, das durchaus internationale Publikum erfreute sich an den Hits der letzten Jahre, natürlich durften auch ein paar alte Volksfest-Klassiker nicht fehlen. Teilweise wurde noch beim Portugal-Frankreich-Spiel um 21 Uhr mitgefiebert, doch die meisten wollten einfach nur die warme Sommernacht bei perfektem Wetter genießen und das Zusammensein feiern.

An den zahlreichen Foodtrucks mit internationalen Spezialitäten und Ständen mit jeder Art von Bowle und Cocktail, die man sich vorstellen konnte, war es nahezu unmöglich, kein bekanntes Gesicht zu sehen. Scheinbar zog es am Freitagabend ganz Ingolstadt auf die Straßen.

Jeder tanzt mit jedem

„Es ist wirklich eine bombastische Stimmung, so etwas erlebt man nicht jeden Tag“, so Luisa Edenharter. Die 18-Jährige aus Ingolstadt trifft sich mit Freunden auf dem Bürgerfest in der Nähe der Bühne an der Theresienstraße. „Alle sind supergut drauf, jeder tanzt mit jedem“, fügt sie hinzu.

Und tatsächlich wurden riesige Deutschland-Flaggen herumgereicht und fleißig geschwenkt, man saß sich gegenseitig auf den Schultern, ohne sich zu kennen. Sprachen und Kulturen aus der ganzen Welt trafen aufeinander. Man könnte fast meinen, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Europameisterschaft wurde kurzerhand aufs Ingolstädter Bürgerfest übertragen. „Auch wenn Deutschland jetzt verloren hat, sind wir immer noch eine Gemeinschaft und das wird auch so bleiben!“, so Edenharter. „Wir machen einfach weiter und lassen uns davon nicht die gute Laune nehmen.“

Das Ingolstädter Bürgerfest ist seit Jahrzehnten das größte Fest der Stadt. Es ist auch ein wichtiger Anziehungspunkt für junge Menschen aus der Region, die sich sonst zum Feiern eher nicht in der Altstadt aufhalten.