Wetteraussichten 2024
El Niño geht, La Niña kommt: Warum Experten einen nassen und kühlen Sommer erwarten

05.06.2024 | Stand 06.06.2024, 5:13 Uhr |

Eher Regenschirm statt Badeanzug - davon gehen die Wetterexperten für den Sommer 2024 aus. − Foto: dpa

El Niño geht, La Niña kommt - und damit soll es in den kommenden Monaten auch kühler werden. Zumindest wenn es nach den Wetterexperten der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf geht. Das jetzige Wetterphänomen El Niño, das für die weltweiten Hitzerekorde verantwortlich ist, geht demnach zu Ende. Nachfolgerin La Niña bringe Abkühlung und einen nassen Sommer 2024.



Seit Mitte des vergangenen Jahres beeinflusst El Niño das Wetter weltweit. Er brachte Rekordtemperaturen und extreme Wetterlagen, auch bei uns in Deutschland. El Niño tritt alle drei bis vier Jahre auf und dauert etwa neun bis zwölf Monate.Er verschuldet zum einen die Erwärmung der Meeresoberfläche im südlichen Pazifik, sorgt aber auch für einen kurzfristigen Anstieg der globalen Temperaturen und eine Zunahme von Wetterextremen. Der Begriff El Niño kommt aus dem Spanischen und bedeutet Junge, Knabe - oder in diesem Fall Christkind. Peruanische Fischer prägten den Begriff, weil er dort für gewöhnlich vor allem zur Weihnachtszeit auftritt.

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Nun soll also La Niña kommen. Das sei immer der Fall, wenn ein El Niño abklingt. Sie bewirkt das Gegenteil. „Das Mädchen“ kühlt die Meeresoberfläche im Pazifik ab und bringt Wind, Regen und Luftdruckveränderungen. Am meisten spüren werden die Menschen in den tropischen Regionen La Niña. Aber auch in Deutschland kann sich das La Niña -Phänomen bemerkbar machen.

Sommer 2024 mit hoher Wahrscheinlichkeit nass und kühl

Laut WMO ist die Wahrscheinlichkeit von La Niña-Wetter - Regen, wind, kühle Temperaturen - im Sommer 2024 zwischen Juli und September hoch, sie sprechen von 60 Prozent, bis November liegen sie sogar bei 70 Prozent.

Der aktuelle El Niño bescherte uns seit Juni 2023 jeden Monat neue Temperaturrekorde, weltweit war es das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Am stärksten zu spüren war er im Dezember.

Nichtsdestotrotz betont die WMO, dass weder El Niño noch La Niña Auswirkungen auf den Klimawandel haben. Der werde weiter gehen, vor allem wegen der weltweiten Nutzung fossiler Energien. Auch La Niña werde die globale Erderwärmung nicht aufhalten oder gar stoppen. Die WMO appelliert, bis 2027 weltweit Frühwarnsysteme für Extremwetter zu installieren.

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