Audi-Betrugsprozess geht in die Sommerpause
Einiges deutet auf vier Schuldsprüche hin

19.08.2022 | Stand 19.08.2022, 17:39 Uhr
In München angeklagt: Rupert Stadler (links) und Wolfgang Hatz (rechts). −Foto: Peter Kneffel, dpa

Von Horst Richter

Es geht ab in die Sommerpause. Nach 133 Verhandlungstagen vor der 5. Großen Strafkammer am Landgericht München II waren die Beteiligten im Münchner Dieselbetrugsverfahren am Donnerstag wohl erst einmal froh um die anstehende Verschnaufpause. Zeit zum Erholen, denn nach den Ferien wird die entscheidende Phase der Verhandlung eingeläutet. Wohin das Gericht steuert, hat es immer wieder angedeutet. Einiges spricht dafür, dass die Kammer vier Schuldsprüche anstrebt.

Ins Gefängnis wird bei eventuellen Schuldsprüchen möglicherweise keiner der vier Angeklagten müssen, es könnte eher in Richtung Bewährungsstrafen mit Geldauflagen gehen. Henning L. dürfte in diesem Fall als Kronzeuge viel Strafrabatt erhalten, aber auch Giovanni P., Wolfgang Hatz und Rupert Stadler könnten bei einer Verurteilung wegen langer Untersuchungshaftzeit mit „Nachlässen“ rechnen. Beim Ex-Audi-Chef deutet manches darauf hin, dass die Strafkammer nicht von aktivem Tun, sondern von Unterlassen – also der Nichtvornahme einer gebotenen Handlung – ausgeht, falls sie zu einem Schuldspruch kommt. Der Prozess geht am 19. September weiter. Ausführlicher Bericht auf donaukurier.de.