Neues Konzept rund um Frankenstein soll wieder einmal Touristen locken
Eine Kasematte für das Monster

25.11.2021 | Stand 25.11.2021, 7:45 Uhr
Ilse Aigner und das nette Monster aus Ingolstadt: Die bayerische Landtagspräsidentin gehörte zu den zahlreichen Gästen der Landesgartenschau, die sich fröhlich neben der Skulptur fotografieren ließen, die Frankensteins Kreatur im Stil der Verfilmungen mit Boris Karloff darstellt. −Foto: Kraus/LGS

Von Christian Silvester

Ein verhaltensauffälliger Student und ein schwermütiges Monster, das er geschaffen hat, sollen Ingolstadt weltweit zu mehr Bekanntheit verhelfen und sich auch touristisch auszahlen: Victor Frankenstein und seine Kreatur, Protagonisten des 1818 erschienenen "Frankenstein"-Romans der Britin Mary Shelley, den sie zum Teil in Ingolstadt spielen ließ. Nach dem Kulturausschuss stimmte auch der Stadtentwicklungsausschuss dem Vorhaben zu, ein touristisches Konzept für ein Frankenstein-Erlebnis ausarbeiten zu lassen und in der historischen Wunderl-Kasematte an die beiden Romanfiguren zu erinnern.

"Damit öffnen wir ein Fenster der Möglichkeiten", sagte Markus Meyer von der JU, die zusammen mit der FDP beantragt hat, Frankenstein wissenschaftlich sowie populär darzustellen. Man könne eine "Ecke der Altstadt, die sich im Dornröschenschlaf befindet, weiterentwickeln und einen touristischen Markenkern für Ingolstadt schaffen".

Doch Manfred Schuhmann dämpfte die Euphorie etwas. In seinen bald 50 Jahren als Stadtrat habe er schon diverse Versuche erlebt, Frankenstein zu vermarkten. Es wurde nie etwas draus. Für ihn sei die Hohe Schule eine weitaus geeignetere Heimat für Frankenstein - denn hier hat er im Roman studiert - als die Wunderl-Kasematte, ein altes Festungsrelikt.

Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle erwiderte: "Frankenstein gehört als fiktive Figur nicht in die Hohe Schule." Die Story solle nicht an einem Ort konzentriert, sondern im Hof der Kasematte (ein Funktionsgebäude käme hinzu) spielerisch inszeniert werden - um dann auf andere Handlungsorte zu verweisen. Im Gesamtkonzept wäre die Hohe Schule natürlich dabei.