Die perfekte Welle für alle

Wahl-Ingolstädterin setzt sich seit Langem dafür ein, dass ein Angebot für Surfer installiert wird

02.08.2021 | Stand 02.08.2021, 7:27 Uhr
Petzold −Foto: Hauser

Wahl-Ingolstädterin setzt sich seit Langem dafür ein, dass ein Angebot für Surfer installiert wird

Von Johannes Hauser

Wenn es in Ingolstadt ums Surfen geht, ist Melina Petzold nicht weit. Die Wahl-Ingolstädterin ist eine derjenigen, die sich seit Langem dafür einsetzen, dass in der Schanz ein Angebot für Surfer installiert wird: eine stehende Welle wie jene am Eisbach in München. "Viele andere Städte haben schon eine", sagt sie. Allein in Ingolstadt zieht sich die Diskussion seit Jahren.

Dabei ist eine Umsetzung der Idee durchaus realistisch. Petzold hat an der Technischen Hochschule eine Bachelorarbeit zum Thema geschrieben. Sie ist froh, dass mittlerweile doch Bewegung in die Sache kommt. Wie berichtet, soll in einer Machbarkeitsstudie dargelegt werden, ob ein künstlicher Wasserlauf an der Staustufe die nötigen Bedingungen schaffen kann. Petzold ist davon überzeugt. "Eine Surfwelle ist ab einem Höhenunterschied von ein bis zwei Meter möglich", sagt sie. An der Staustufe wäre das Gefälle deutlich höher. "Es könnte sogar drei Wellen übereinander geben", sagt die Expertin. Damit könnte die Anlage verschiedene Schwierigkeitsgrade anbieten.

Von so einer Welle würden nicht nur Surfer profitieren, ist die 25-Jährige überzeugt. Am Fuße der Wellen, im so genannten Weißwasser, hätten Kajakfahrer und Kanuten ihren Spaß. Im Stadtjugendring gibt es auch Interesse. "Ich bekomme regelmäßig Anfragen von ganz unterschiedlichen Leuten", sagt Petzold. Die Erfahrungen aus anderen Städten - man denke an München - zeigen, dass eine solche Surfwelle auch immer wieder etliche Besucher anzieht. "Man könnte eine Liegewiese anlegen, vielleicht eine Badestelle", überlegt Petzold, die seit dem Ende ihres Studiums im Marketing arbeitet. Ein ganzes Naherholungsgebiet könnte rund um die Welle entstehen, ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste.

Dass am Wochenende das Team der Up-Stream-Surfer in Ingolstadt war, findet Petzold "ganz toll". Das lenke den Blick der Ingolstädter auf das Thema Surfen, aber auch die Donau und die Natur ganz im Allgemeinen. Sie selbst reist zum Surfen etwa gerne an die Atlantikküste. Wäre es nicht toll, eine Trainingsmöglichkeit vor der Haustüre zu haben, zu der man nicht so weit anreisen müsste? Für ambitionierte Surfer böte sich so außerdem die Möglichkeit zu einem regelmäßigen Training, auch ohne dafür Urlaub nehmen zu müssen. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig ein attraktives Freizeitangebot in erreichbarer Nähe sei.

Petzold glaubt, dass die Zurückhaltung in Sachen Surfwelle in Teilen der Politik vor allem mit den zu erwartenden Kosten zusammenhängt. Auch die werden in der Machbarkeitsstudie jetzt erstmals konkret eruiert. Unterdessen sollten sich alle, die sich eine Surfwelle in Ingolstadt wünschen, zusammentun, findet sie. Auch Kooperationen mit der Wirtschaft seien denkbar. Über Sponsoring-Modelle etwa ließen sich die Kosten für die Allgemeinheit sicher minimieren. Wenn Ingolstadt die Welle wirklich will, ist es machbar, ist Petzold überzeugt.