Die nächsten Stufen auf dem Weg zum Fluss

An der Adenauerbrücke haben die Arbeiten für den nächsten Abschnitt des Stadtparks Donau begonnen

25.03.2021 | Stand 25.03.2021, 7:28 Uhr
Donau −Foto: Bürogemeinschaft Narr Rist Türk

An der Adenauerbrücke haben die Arbeiten für den nächsten Abschnitt des Stadtparks Donau begonnen

Von Johannes Hauser
Das südöstliche Ufer der Donau sieht an der Adenauer-Brücke derzeit fast ein bisschen aus, als hätte sich hier ein Konzept-Künstler ausgetobt. Die Holzkonstruktionen, die um etliche Bäume gegenüber der Berufsschule gebaut sind, haben allerdings keine ästhetische Funktion. Wie berichtet, soll an dieser Stelle ein Abschnitt des neuen Stadtparks Donau entstehen. Wesentlicher Bestandteil sind drei lange Betonstufen, die – vergleichbar mit denen am Stadttheater – zum Sitzen am Wasser einladen sollen. Entsprechend dem Wunsch vieler Ingolstädter, entsteht damit ein neuer Zugang zum Fluss. Eine Besonderheit wird wohl der sogenannte Donaubalkon direkt am Wasser sein. Auf der rund acht Meter breiten Plattform soll man ganz nah am Wasser sitzen können. Außerdem entsteht eine neue Rampe und auch die Fläche zwischen Parkstraße und Fußweg soll künftig genutzt werden können (siehe Skizze rechts). Am Ende soll das Areal „ganz verschiedene Blickwinkel auf die Donau freigeben“, erklärt Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle.

Wichtig ist den Verantwortlichen, dass trotz der Umgestaltung der Eingriff in die Natur an dieser Stelle so gering wie möglich gehalten wird. „Die Sitzstreifen reihen sind deswegen nicht wie an der anderen Flussseite Stufe an Stufe aneinander, sondern es gibt Freiflächen dazwischen. Hier soll die Natur viel Platz haben“, so Preßlein-Lehle. Es werde auch auf eine nächtliche Beleuchtung verzichtet, um Fledermäuse und Insekten nicht zu stören. Die vorhandene Ufervegetation soll größtenteils erhalten bleiben. Lediglich zwei Bäume und einige Sträucher seien entfernt worden. Alles andere bleibt.

Damit die Bäume auch die Baustellenzeit unbeschadet überstehen, wurden die Bretterkonstruktionen um die Stämme errichtet, die gerade die Blicke auf sich ziehen. „Das ist eine Auflage, die wir für die Baustelleneinrichtung gemacht haben“, erklärt Bernward Wilhelmi von der städtischen Stabsstelle für Landschafts- und Grünflächenentwicklung „Es geht uns bei dem ganzen Projekt ja darum, dass man die vorhandene Vegetation erhält und schützt.“ Deswegen seien einzelne Stämme mit einem elastischen Anfahrschutz versehen worden und die Lattenkonstruktionen verhindere, dass Baumaschinen unter den Bäumen hindurchfahren und Äste beschädigen.

Tatsächlich ist auf der Baustelle einiger Verkehr zu erwarten. Die Betonbänke werden bis zu 50 Meter lang, entsprechend viel Material muss angeliefert werden. In die andere Richtung wird Aushub entfernt. Die Sitzgelegenheiten müssen so konstruiert sein, dass sie auch einem Hochwasser standhalten. Die Fundamente sind deswegen besonders wichtig. Die Planer haben sich für ein System von sogenannten Punktfundamenten entschieden, die wie Bohrpfähle in den Untergrund ragen. Dadurch wird die Störung des Wurzelwerks der Bäume minimiert.

Läuft alles nach Plan, sind die Bauarbeiten Mitte Juli abgeschlossen. Die Bemühungen, die Ingolstädter der Donau näherzubringen, gehen aber weiter und werden im Rahmen des Programms „Lebendige Zentren“ aus Mitteln des Bundes und des Freistaats gefördert. Die nächsten Maßnahmen auf dem Weg zum Stadtpark Donau werden an den Uferabschnitten des Konrad- und des Augustinviertels in Angriff genommen. Die Planungen dafür laufen bereits.