Die Konferenz der Versager

Wieder einmal nur ein einfallsloses Flickwerk im Kampf gegen Corona statt einer erkennbaren Strategie

23.03.2021 | Stand 23.03.2021, 8:52 Uhr
Panik −Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt /pixelio.de

Wieder einmal nur ein einfallsloses Flickwerk im Kampf gegen Corona statt einer erkennbaren Strategie

Ein Kommentar von Michael Schmatloch

Eine ganze Nation starrt wie gebannt auf die Corona-Runde von Bund und Ländern. 15 Stunden Marathon-Sitzung. Und dann trauen sich unsere Politiker mit einem derart unausgegorenen, primitiven und einfallslosen Flickwerk an die Öffentlichkeit? Nichts, was der Pandemie unmittelbar Paroli bieten könnte. Stattdessen die abermalige Verlängerung eines Lockdowns, der hinlänglich bewiesen hat, dass er die Infektionszahlen zu senken nicht in der Lage ist. Abermals Kontaktbeschränkungen und die laue Empfehlung, doch bitte nicht zu verreisen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung, die ohnehin schon stark abgenommen hat, wird wohl noch weiter schwinden. Und das wäre eine echte Katastrophe, ein Freifahrtschein für das Virus.

„Wir haben das Virus noch nicht besiegen können.“ Das hat sogar die Bundeskanzlerin schon gemerkt. Das werden wir wohl auch nicht, indem wir über Ostern das Leben für fünf Tage das Leben komplett runterfahren, dafür die Bevölkerung am Ostersamstag geschlossen in die Lebensmittelläden treiben, um sich gepflegt infizieren zu können. Das werden wir auch nicht, indem wir die Urlaubsrückkehrer aus Mallorca zu einem Schnelltest verdonnern, von dem man weiß, dass er ohnehin nur dann positiv ist, wenn die Infektion schon sehr weit fortgeschritten ist und sich eine Infektion in den ersten etwa fünf Tagen ohnehin so gut wie gar nicht nachweisen lässt. Dass man zwar nach Mallorca in Urlaub fliegen darf, aber nicht alleine mit dem Wohnmobil in den Bayerischen Wald, das muss man in diesem Zusammenhang nicht verstehen.

Wir hätten ja gerne mehr geimpft und mehr getestet, wenn die Bundesregierung in dieser Pandemie nicht völlig versagt hätte. Noch immer setzt die Regierung auf Vollversager wie Gesundheitsminister Spahn oder Wirtschaftsminister Altmaier, noch immer versucht sie einigermaßen ungelenk zu verschleiern, dass sie den Herausforderungen der Pandemie nicht einmal im Ansatz gewachsen ist und dass sie auf ganzer Linie versagt hat. Und dieses Versagen hat der Wirtschaft ebenso massiv geschadet wie es wegen des völlig vergeigten Impfstartes unnötig Menschenleben gekostet hat. Immerhin haben sich ja ein paar Politiker mit dubiose Maskendeals eine goldene Nase verdient. Dazu reichen die Fähigkeiten offenbar immer.

Wir haben das Virus noch nicht besiegt. Auf diese Art werden wir das auch nie schaffen. Was die Politiker indes geschafft haben ist, die Wirtschaft in weiten Teilen an die Wand zu fahren. Eigentlich ist das ja die Kernkompetenz der Grünen und nicht die von Union und SPD. Was sie geschafft haben ist, das soziale Leben in Deutschland zu ersticken, die Kinder zu einer Generation von Corona-Deppen heranzuziehen.

Das tragische ist, dass das Corona-Virus deutlich intelligenter und flexibler ist als unsere Politiker, denen außer fatalen Lockdowns nichts weiter einfällt, nichts, was es uns ermöglichen könnte, mit und nicht gegen das Virus zu leben. Denn eines ist klar: Das Corona-Virus wird ein treuer Begleiter unseres Lebens bleiben, es verschwindet selbst bei flächendeckender Impfung nicht einfach. Wir werden uns mit ihm arrangieren müssen, lernen müssen, mit ihm zu leben. Und das auf unabsehbare Zeit.

Was indes vermutlich verschwinden wird, das ist diese Regierung im Herbst. Denn bis dahin dürfte es kaum noch von Belang sein, wer der nächste Kanzlerkandidat der Union ist. Er wird wohl kaum noch Kanzler werden. Was wie ein harmloser Schlussgag wirken mag, ist in Wirklichkeit Ausdruck einer hoch gefährlichen Entwicklung. Denn die Bürger haben nach der monatelangen Lockdown-Stümperei der Regierungsparteien und dem meist überaus dümmlichen Geschwätz der Opposition das Vertrauen nicht nur in die Regierung, sondern das in die etablierten Parteien verloren. Und hier schlummert eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Demokratie.