Erste Stock-Car-Veranstaltung seit Corona in Irfersdorf
Die Ampel steht wieder auf Grün

22.06.2022 | Stand 22.06.2022, 7:43 Uhr
Auf spektakuläre Szenen dürfen sich am Sonntag die Zuschauer freuen, wenn in Irfersdorf wieder ein Stock-Car-Rennen stattfindet.  −Foto: Nusko

Von Hans Nusko

Nach einer Zwangspause von zwei Jahren und neun Monaten heulen auf dem Altmühlberg am kommenden Wochenende wieder die Motoren. Auf dem Jura-Ring nahe Irfersdorf finden die ersten diesjährigen Wertungsläufe für die bayerische und deutsche Meisterschaft in der Gruppe Nord des Bayerischen Stock-Car-Verbands statt. Ausrichter ist der Crash-Club Irfersdorf. Die Schirmherrschaft hat der Beilngrieser Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) übernommen.

Rasante Duelle Seite an Seite, Karambolagen am laufenden Band und gelegentlich auch ein spektakulärer Überschlag: Diese Szenarien hat es auf dem Jura-Ring zuletzt am 29. September 2019 gegeben. Vor drei Jahren war der vom Crash-Club Irfersdorf (CCI) stets bestens präparierte Rundkurs mit einer Länge von 350 Metern sogar dreimal Schauplatz von Stock-Car-Rennen.

Zunächst ging die vereinseigene Veranstaltung über die Bühne, dann organisierte das Spotlight-Racing-Team aus Ingolstadt mangels einer eigenen Strecke dort sein Rennen und schließlich fanden auch die Endläufe um die bayerische und deutsche Meisterschaft auf dem Jura-Ring statt. Damals war noch nicht absehbar, dass Corona in den beiden folgenden Jahren auch die Crash-Piloten ausbremsen würde.

Zwei Jahre Zwangspause
Erstmals seit mehr als 40 Jahren gab es weder 2020 noch 2021 eine Veranstaltung des BSCV. Damit waren die Aktivitäten der Hobbyrennfahrer fast vollständig zum Erliegen gekommen. „Momentan stehen unsere Rennfahrzeuge nur auf dem Hof“, beschrieb Alexander Rieger, Vorsitzender des CCI, vor genau zwei Jahren die im wahrsten Sinn des Wortes verfahrene Situation. 

Zwar scheuten einige Aktive des CCI auch danach weder Kosten noch Mühen, um in Tschechien an dort weiterhin erlaubten Wettbewerben teilzunehmen. Bei den meisten Crash-Fahrern aus Irfersdorf stand die Ampel aber seitdem auf Rot. Dies führte dazu, dass einige von ihnen mangels Motivation mittlerweile Helm und Rennoverall an den Nagel gehängt haben. Froh ist der Vereinschef darüber, dass es bislang noch keine Veränderungen bei der Zahl der Mitglieder gegeben hat.

Dem Verein gehören nach wie vor 64 Personen an. Etliche von ihnen sind am kommenden Wochenende wieder im Einsatz. Schließlich gilt es vor allem am Sonntag, zahlreiche organisatorische Herausforderungen rund um den Jura-Ring zu bewältigen. Zudem kann der CCI auch auf zahlreiche weitere Helfer zählen. Zu ihnen gehören zum Beispiel Landwirte, die für die Bergung havarierter Fahrzeuge und das Bewässern der Piste zuständig sind, sowie Mitglieder von Feuerwehren aus der Umgebung und vom Roten Kreuz. Dank vieler Helfer kann der CCI auch dieses Mal wieder eine perfekt präparierte Rennstrecke zur Verfügung stellen. Nachdem auf dem vom Verein gepachteten Areal zuletzt gut zweieinhalb Jahre lang keine Pflegemaßnahmen erforderlich waren, habe man nun wieder einen optimalen Zustand hergestellt, berichtete Rieger.

Teilnehmerzahl gesunken
Bezüglich der Organisation des Rennwochenendes kann die Vereinsführung also auch weiterhin auf das Engagement der Mitglieder zählen. Nicht so rosig sieht es indes bei den Teilnehmern an Rennen aus. „Aktuell haben wir noch zwölf Fahrer, es waren aber schon einmal mehr als 20“, schilderte Rieger die jüngste Entwicklung beim CCI. Dies liegt nicht zuletzt am doch recht großen Aufwand, den Neueinsteiger in die Stock-Car-Szene leisten müssen. Zum einen gelte es, wettbewerbsfähige Fahrzeuge aufzubieten, und zum anderen ist auch ein nicht geringes Maß an fahrerischem Können erforderlich. Deshalb, so Rieger, seien weitere Fahrer allenfalls aus dem Umfeld von Familien zu erwarten, bei denen einige oder mehrere Mitglieder bereits aktiv sind oder waren. Sie hätten es am ehesten in der Hand, Nachwuchskräfte zum Ausüben dieser Sportart zu motivieren. 

Aber auch bei anderen Vereinen ist die Zahl der Aktiven rückläufig. Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass in Irfersdorf am kommenden Wochenende mit rund 100 Fahrerinnen und Fahrern deutlich weniger Teilnehmer am Start sind als bei den dortigen Wettbewerben vor der Corona-Zwangspause. 

Keine Veränderungen im Vergleich zu früher gibt es indes beim Ablauf der Veranstaltung. Am Samstag haben es die Teilnehmer auf einer Qualifikationsrunde selbst in der Hand, welche Startplätze sie bei den einzelnen Rennen am Sonntag einnehmen. Die Wertungsläufe am Sonntag beginnen um 11 Uhr.