
Klare Anweisungen bei Einsatzbesprechungen sind bei Szenarien, wie sie am Samstag etwa in Hagau geübt wurden, wichtig. Foto: Schneider
600 Einsatzkräfte trainieren in Ingolstadt. Die Szenarien sind ein großes Hochwasser, ein Schulbrand und ein in einem Weiher versunkenes Auto. Das vorläufige Fazit der Einsatzleitung: Alles lief planmäßig ab.
Von Marco Schneider
Ingolstadt – Kurz nach 9 Uhr an der Schlosslände in Ingolstadt. Eigentlich ist alles ruhig. Wäre da nicht ein drohendes Hochwasser mit einem erwarteten Scheitelpunkt von sieben Metern. Ein Pegel, der den Stand von 2005 (6,3 Meter) übertreffen soll und damit auch zur Gefahr für die Altstadt wird. Die ersten Feuerwehrfahrzeuge rücken mit Blaulicht an. Schaulustige bleiben stehen, Flatterbänder werden gespannt. Aber es ist alles nur fiktiv – und der Beginn einer groß angelegten Katastrophenschutz-Übung, die mehrere hundert Ingolstädter Blaulicht-Kräfte am Samstag in Atem hält. Denn, aber das wissen die Feuerwehren und Rettungsdienstkräfte zu diesem Zeitpunkt nicht, es soll nicht beim fiktiven Hochwasser bleiben.
Mobiler Hochwasserschutz an der Schlosslände
Nicht erst mit den Naturkatastrophen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr rückt Hochwasser an der Donau in den Fokus von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Dabei erreichten die Pegelstände in Ingolstadt in den vergangenen Jahren nicht mehr als 6,3 Meter – knapp über Meldestufe 4. Aber es braucht eben Training. Mit einem mit Blaulicht bestückten Teleskoplader, der bei der Berufsfeuerwehr stationiert ist, werden erste Teile des mobilen Hochwasserschutzes aus den Anhängern gehoben, das Technische Hilfswerk rückt mit einem Zug an, es werden Sandsäcke geschleppt: „Hier gilt es, die Altstadt zu schützen“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Florian Bockhorni. Wenige Meter weiter laden die Helfer des THW-Zuges Gabelstapler ab. Alles läuft Hand in Hand, wie später auch Branddirektor Josef Huber feststellen wird: „Wenn es drauf ankommt, hält die Blaulichtfamilie zusammen.“
DK