Nach 2:0 gegen Duisburg
Der FC Ingolstadt – eine schrecklich erleichterte Familie

21.04.2024 | Stand 22.04.2024, 14:15 Uhr

Schanzer Saltokünstler: Ryan Malone bejubelt artistisch sein 2:0, das die Partie gegen Duisburg entschied. Foto: Imago Images

Beim Gang in die Kabine scherzte FCI-Torjäger Jannik Mause mit seinem Keeper Marius Funk: „Hey Funki, endlich mal wieder zu Null!“ Der Konter Funks in Richtung Mauses, der durch sein 18. Saisontor erstmals seit Mitte Februar wieder in der 3. Liga traf, blieb nicht lange aus.



Ryan Malone freute sich breit grinsend über seinen Schanzer Premierentreffer, Trainer Michael Köllner darüber, dass sich sein Schützling beim Salto-Jubel nicht verletzt hatte, und der Großteil der über 10000 Fans beklatschte den ersten Heimsieg seit dem 2:1 gegen Dynamo Dresden Anfang Februar – die Erleichterung im Audi-Sportpark griff um sich.

Die am Familienspieltag in schwarzen Sondertrikots gekleideten Schanzer hatten den MSV Duisburg soeben mit 2:0 (1:0) bezwungen. „Es war wichtig, mal wieder ein Heimspiel zu gewinnen“, sagte Malone, während sein Trainer meinte: „Wir wollten den Leuten hier heute ein attraktives Spiel bieten, das haben wir gut gemacht.“ Zumindest zu Beginn.

Denn der FCI ging mit Schwung in die Partie und früh in Führung, als Mause bei seinem Kopfball zum 1:0 (7. Minute) eine präzise Flanke Moritz Seifferts veredelte. Sebastian Grönning verpasste ebenfalls per Kopf den Doppelschlag (12.). Malone lobte: „Zuletzt waren wir etwas hektisch, heute hatten wir guten Ballbesitz und viel Ruhe.“ Mitunter allerdings zu viel.

Funk bewahrt FCI vor Ausgleich

So luden die Schanzer die nach dem Rückstand völlig verunsicherten „Zebras“ in die Partie ein. FCI-Keeper Marius Funk parierte Marvin Knolls Freistoß (17.), während der Kopfball von Ex-Ingolstädter Thomas Pledl knapp drüber (18.) und der Flachschuss Tim Köthers (42.) knapp vorbei gingen.

Nach vorne lief bei den Ingolstädtern vor dem Pausenpfiff nicht mehr viel zusammen, das offensive Mittelfeld um David Kopacz, Bryang Kayo und Benjamin Kanuric erwischte nicht seinen besten Tag und ließ Tempo, Spielwitz und Passschärfe vermissen.

Trainer Köllner: Schanzer Konter „zu nachlässig“

Duisburg erhöhte im zweiten Durchgang notgedrungen das Risiko, Funk musste einen Distanzschuss Jonas Michelbrinks entschärfen (54.). Dann zeigte sich auch der FCI mal wieder: Kopacz spielte Grönning klug frei, doch der Däne scheiterte im Eins-gegen-Eins an Vincent Müller (61.), Kopacz prüfte den MSV-Torhüter via Distanzschuss (74.). „Im Konterspiel waren wir sicherlich nachlässig“, monierte Köllner.

Der 54-Jährige konnte sich aber immerhin auf die Standardstärke seiner Mannschaft verlassen: Mit dem 2:0 durch Malone, der eine Ecke von Marcel Costly einköpfte (76.; Duisburgs Ahmet Engin hatte entscheidend abgefälscht), war die Partie entschieden. „Es hat viel zu lange gedauert, ich bin glücklich, dass es jetzt endlich geklappt hat“, sagte Malone über sein erstes Tor im 30. Drittliga-Spiel für den FCI. Den Salto-Jubel „habe ich mir zwar zuvor ausgedacht, aber nicht trainiert“.

Die Gastgeber, auf deren Seite Tobias Schröck mit einem Kurzeinsatz sein Heim-Comeback feierte, brachten den Sieg locker ins Ziel, sicherten den Klassenerhalt dadurch auch rechnerisch und verließen erstmals seit Ostern (3:0 bei der SpVgg Unterhaching) den Platz wieder ohne Gegentreffer. Für Köllner nicht nur ein Verdienst der Viererkette: „Es ist wichtig, dass wir mit der gesamten Mannschaft gut verteidigen. Das ist ein Prozess, den wir nicht vernachlässigen dürfen.“

Gerade am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Magenta Sport) nicht, wenn es für die seit nun vier Spielen ungeschlagenen Schanzer an die Hafenstraße geht. Mit 54 Punkten und einem Nachholspiel in der Hinterhand darf Rot-Weiss Essen im Gegensatz zum FCI (49) noch auf Relegationsrang drei schielen. Für Duisburg gehen allmählich die Lichter aus.