Das „Volksfest to go“ muss ohne Zelt auskommen

Wegen der Tiefgarage lässt sich das nicht verankern – Start ist am Freitag um 15 Uhr

27.05.2020 | Stand 27.05.2020, 7:51 Uhr
Volksfest −Foto: Schmatloch

Wegen der Tiefgarage lässt sich das nicht verankern – Start ist am Freitag um 15 Uhr

(ty) Noch zwei Tage, dann geht der kleine Ersatz für das Pfingstvolksfest vor dem Ingolstädter Oldtimerhotel an den Start. Am Freitag um 15 Uhr heißt es dann „osazpft is“. Weil wegen der Corona-Bestimmungen alle Feste bis hin zu Oktoberfest abgesagt worden sind, hat sich der jüngste Festwirt Bayern, Daniel Schneider aus Ingolstadt, etwas einfallen lassen, um den Bürgern wenigsten „ein paar Minuten Volksfest zu schenken“, ein kleines Pfingstvolksfest, ein Volksfest „to go“, das er zusammen mit Siegfried Schön, Obmann der Arbeitsgemeinschaft Volksfeste und Märkte Ingolstadt, auf die Beine stellt.

Aus dem geplanten „Festzelt“ allerdings wird nichts werden. Denn weil sich unter dem Vorplatz eine Tiefgarage befindet, kann ein Zeit dort nicht verankert werden. Die Buden und das Kinderkarussell allerdings stehen schon, damit es am Freitag pünktlich losgehen kann.

"Insgesamt wird es eine Flaniermeile im Mini-Format", sagt Schneider. Speis und Trank gibt es nur zum Mitnehmen. Das Volksfest-to-go soll nicht nur den Ingolstädtern ein kleiner Trost sein, auch den Schaustellern, die in den vergangenen Monaten besonders gelitten haben. Für sie sei der Ausfall solcher Feste existenzbedrohend. "Die freuen sich über jeden Euro. " Schneider selbst hätte um diese Zeit eigentlich zwei Volksfestzelte betrieben - in Neustadt und in Ingolstadt. "Den Umsatz, den wir in einem Bierzelt machen, werden wir natürlich nie machen. Das kann man nicht aufholen", sagt er.

Siegfried Schön hält sich momentan über den Verkauf von Rohfisch und den Betrieb seines Grillmobils über Wasser, "aber viele Kollegen stehen voll im Regen", sagt er. "Deren letzte Einnahmen waren auf dem Christkindlmarkt im Dezember. " Das Volksfest-to-go soll nun ein erster Anfang sein und den Verlusten zumindest ein bisschen entgegenwirken.

Schön hofft weiter auf ein Konzept, das derzeit mit der Stadt ausgearbeitet wird: Schausteller aus Ingolstadt sollen möglicherweise im Sommer einen Straßenverkauf in der Altstadt anbieten dürfen. Die Initiative geht auf einen Antrag der Ausschussgemeinschaft von JU und FDP im Stadtrat zurück.

Auf den Herbst blickt Schön mit Zuversicht. Er hofft, dass nach dem 31. August - bis dahin gilt das Verbot für Großveranstaltungen vorerst - doch noch einige Volksfeste stattfinden können. "Ich kann es mir noch nicht vorstellen", meint dagegen Schneider. "Warum sollte sich ab dem 1. September die Welt andersherum drehen? " Der Festwirt hofft, dass die Branche die Krise schnellstmöglich übersteht, "und dass wir zumindest im nächsten Jahr wieder durchstarten können".

Das Pfingstvolksfest-to-go ist ein erster Anfang. "Wir hoffen, dass es angenommen wird und dass sich die Leute freuen", sagt Schneider. Ab Freitag haben die Stände vier Tage lang jeweils von 11 bis etwa 20 Uhr geöffnet.