Kripo rollt Mord an Jugendlicher aus den 80ern wieder auf
Das tote Mädchen von Donauwörth

22.02.2022 | Stand 22.02.2022, 7:40 Uhr
Überfall −Foto: Lutz Stallknecht/pixelio.de

Mord verjährt in Deutschland nie. Mörder können theoretisch auch nach vier Jahrzehnten noch vor Gericht gestellt werden. Die Polizei will nun erneut den Täter finden, der in den 1980er Jahren in Donauwörth ein Mädchen verschleppt und getötet hat. Fast vier Jahrzehnte nach dem Mord an einer 15 Jahre alten Schülerin will die Kripo den Fall doch noch lösen. Das Gewaltverbrechen an der Gymnasiastin Simone Langer aus Donauwörth im Sommer 1983 wird deswegen nun in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ vorgestellt.

Der Fall werde an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr mit einem Filmbeitrag nachgestellt, teilte die „XY“-Pressestelle mit. Die Kriminalpolizei in Dillingen hofft, dass es durch den Fernsehbeitrag neue Hinweise gibt und der Täter nach knapp 39 Jahren gefasst werden kann. Die Kripo rollt sogenannte Cold Cases immer wieder auf, um alte Fälle mit neuen Ermittlungsmethoden zum Abschluss zu bringen.

Die 15-Jährige hatte am 28. Juli 1983 abends bei einem Freund in dessen Geburtstag hineingefeiert. Simones Eltern hatten dies erlaubt, wenn der Freund das Mädchen dann nach Hause begleitet. Doch in Nacht machte sie sich trotzdem allein mit dem Fahrrad auf den sieben Kilometer langen Weg nach Hause.

Zwischen 0.30 und 1.00 Uhr kam die Schülerin damals am Ortsrand von Donauwörth an, wo sie wohl überfallen wurde. Anwohner berichteten später von Hilfeschreien, ein Zeuge will einen verdächtigen Kleinbus gesehen haben. Später wurde das beschädigte Rad der Schülerin entdeckt.

Eine große Suchaktion mit mehreren Hundert Einsatzkräften, einem Hubschrauber und Suchhunden blieb erfolglos. Es wurde vermutet, dass die 15-Jährige in einem Lieferwagen entführt worden ist.

Rund zwei Monate später wurde die Leiche des Mädchens in Mittelfranken gefunden. Ein Pilzsammler entdeckte die Tote in einem Wald bei Allersberg (Landkreis Roth) in der Nähe der Autobahn 9 (München-Nürnberg), rund 80 Kilometer vom Wohnort der Schülerin entfernt. In dem ungelösten Mordfall gibt es eine Belohnung von 10 000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen. (dpa)