Von Julia Pickl
Der ERC Ingolstadt ist mit einem Auswärtssieg in das neue Jahr gestartet: Die Panther setzten sich am Montagabend bei den Nürnberg Ice Tigers mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung durch und feierten so nach dem 5:1 gegen die Augsburger Panther den zweiten Derbyerfolg in Serie.
Die Ingolstädter wahrten damit gegen die Franken auch ihre weiße Weste in dieser Saison: Nach einem 4:1 und einem 5:1 setzten sich die Panther in einer diesmal sehr umkämpften Partie dank des Treffers in der Verlängerung von Daniel Pietta erneut durch gegen den Tabellenzwölften. Dabei mussten sie neben den verletzten Stürmern Stefan Matteau und Mirko Höfflin sowie Verteidiger Emil Quaas auch ohne Colton Jobke auskommen, der in Nürnberg aus persönlichen Gründen fehlte.
Die Panther gingen mit ihrer ersten guten Chance in Führung: Nach einem Querpass von Pietta setzte sich Tye McGinn gegen Nürnbergs Aushilfsverteidiger Tim Fleischer durch, beendete seine elf Spiele andauernde Torflaute und traf nach dreieinhalb Minuten zum 0:1 (4.). Doch ganz so einfach machten es die Franken ihren Gästen nicht und warteten geduldig auf Puckverluste und Kontermöglichkeiten. So scheiterte Gregor MacLeod zunächst noch knapp an ERC-Goalie Michael Garteig (5.). Später aber nutzte der Nürnberger Topscorer einen Doppelfehler der Gäste zum Ausgleich: Zunächst verlor Leon Hüttl an der Blauen Linie den Puck, den MacLeod schnell mit nach vorne nahm und durch die Schoner Garteigs, der nicht aus seinem Tor kam, zum 1:1 schoss (14.). Oliver Mebus’ Kracher ging anschließend knapp am ERC-Tor vorbei (19.).
Im zweiten Drittel hatten die Ingolstädter deutlich mehr Chancen als ihre Gastgeber, doch die kompakt stehenden Ice Tigers stemmten sich lange Zeit erfolgreich gegen die offensivfreudigen Panther. Jerome Flaake ließ eine dicke Möglichkeit nach einem tollen Pass von Kapitän Fabio Wagner frei vor Torhüter Niklas Treutle liegen (22.), der Ex-Nürnberger Marko Friedrich konnte einen Unterzahl-Konter nicht verwerten (26.), und Hüttls Schuss parierte Treutle mit der Fanghand (29.).
Auch Ingolstadts derzeit stärkste Sturmreihe scheiterte an der Chancenverwertung: Wayne Simpson traf nach einem Pass von Stachowiak nur das Außennetz (29.) und konnte auch einen Abpraller nach einem Schuss von Ben Marshall nicht nutzen (32.). Charles Bertrands Versuch stoppte gleich im Anschluss Treutle (32.).
Nürnberger nutzten ihre Chance
Die Nürnberger dagegen nutzten ihre Chance in Überzahl – und das als schlechtestes Powerplay-Team der Liga: Danjo Leonhardt fälschte einen Schuss von Elis Hede ab und drehte so die Partie zum 2:1 (34.). Doch auch die Ingolstädter trafen in Überzahl, wenn auch mit ordentlich Dusel: Knapp drei Minuten vor dem Drittelende prallte der Puck nach einem Schuss von McGinn an den Pfosten, von dort an den Schlittschuh von Mebus und landete dann vor Frederik Storm, der zum 2:2-Ausgleich traf (38.).
Die Gäste drückten auch im letzten Abschnitt mit Unterstützung der zahlreich mitgereisten Panther-Fans, die ihre Nürnberger Kollegen über weite Strecken der Partie mühelos übertönten, auf den Siegtreffer. Doch auch die Franken kämpften verbissen um die drei Punkte. Dane Fox vergab für die Ice Tigers (48.), auf der anderen Seite traf Pietta die Latte (51.). Die Partie mündete in eine hochspannende Schlussphase, in den letzten Sekunden verpasste Fox nach einem Pass von Tyler Sheehy nur haarscharf den Siegtreffer für die Gastgeber (60.).
Mindestens genauso knapp war es in der Verlängerung, doch auch gegen die Monsterchance von Rick Schofield war Garteig zur Stelle und verhinderte so den Sieg für die Hausherren (62.). Umso besser machte es Pietta mit einem perfekten Handgelenkschuss in den Winkel und sicherte den Panthern so den Zusatzpunkt (62.).
DK
Nürnberg Ice Tigers: Treutle – Welsh, Bodnarchuk; Fleischer, Karrer; Mebus, Merkl – Lobach, Schofield, Schmölz; Sheehy, MacLeod, Fox; Hede, Leonhardt, Kislinger; Ustorf, Stoa, Ribarik.
ERC Ingolstadt: Garteig – Marshall, Wagner; Edwards, Gnyp; Hüttl, Bodie – Storm, Pietta, McGinn; Friedrich, Henriquez, Flaake; Bertrand, Stachowiak, Simpson; Brune, Krauß.
Schiedsrichter: Gofman/Pálkövi. – Zuschauer: 4613. – Tore: 0:1 McGinn (4.), 1:1 MacLeod (14.), 2:1 Leonhardt (34./PP1), 2:2 Storm (38./PP1), 2:3 Pietta (62.). – Strafminuten: 4/4.