Ergebnisse der U-18-Wahl: Reinhard Brandl bleibt im Bundestag
CSU bei Erst- und Zweitstimmen vorne

23.09.2021 | Stand 23.09.2021, 7:30 Uhr
U-18-Wahl −Foto: Archiv

Joachim Siebler auf Platz zwei. Da schauer her! Was für ein Erfolg für den Grünen aus Etting, der heuer zum ersten Mal für den Deutschen Bundestag kandidiert. Für das Direktmandat reichte es allerdings nicht. Das gewann zum wiederholten Mal der langjährige Abgeordnete Reinhard Brandl (CSU) aus Eitensheim. Er erhielt 864 Stimmen, gefolgt von Siebler mit 517 Stimmen - vergeben von insgesamt 3070 Kindern und Jugendlichen, die vorige Woche bei der U18-Bundestagswahl in Ingolstadt ihre zwei Kreuze setzten. Die Wahlbeteiligung in den 14 Wahllokalen betrug 30 Prozent. Falls es einige jüngere Schülerinnen und Schüler noch nicht wussten, lernten sie dabei: Bei der Wahl des Bundestags-Direktkandidaten oder der Direktkandidatin mit der Erststimme genügt die relative Mehrheit, es gibt also keine Stichwahl. Allerdings dürfte das auch einigen Erwachsenen neu sein. 

Abgestimmt wurde in 14 Wahllokalen - neun Schulen und fünf Jugendeinrichtungen (darunter die Fronte 79 und die Halle 9). Auch bei den Zweitstimmen liegt die CSU bei der Ingolstädter Jugend vorne: Sie bekam 23,4 Prozent. Es folgen die Grünen mit 19,4 Prozent, die SPD mit 17,3 Prozent, die FDP mit 12 Prozent und Die Linke mit 5,2 Prozent. Die kleineren Parteien erhielten insgesamt 22,7 Prozent. Das sei üblich bei U18-Wahlen, weil die jungen Wählerinnen und Wähler nicht taktisch agieren, berichtet der Stadtjugendring (SJR), der die Juniorwahl organisiert - mit Wahlkabinen und Urnen - sowie ausgewertet hat. Zur Wahl eingeladen waren alle unter 18 Jahren, mit oder ohne deutsche Staatsbürgerschaft. 

"Die U18-Bundestagswahl zeigt einmal mehr: Kinder und Jugendliche interessieren sich für Politik und wollen ihre Meinung vertreten", erklärt Kristina Petri von der Fachstelle für Politische Bildung beim SJR. Gerade in der Corona-Pandemie sei deutlich geworden, "dass Kinder und Jugendliche mit ihren Interessen und Bedürfnissen von Entscheidungsträgern nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen werden. Die große Zahl an jungen Wählerinnen und Wählern bei der U18-Wahl gibt der Forderung des Bayerischen Jugendrings, das Wahlalter auf 14 Jahre zu senken, neues Gewicht. " 

Der Stadtjugendring hofft, "dass die Politik die Bedürfnisse junger Menschen nach der U18-Wahl und den Bundestagswahlen besser in ihre Entscheidungen einbezieht". (sic)