Legendäre Musikkabaretttruppe
Comeback nach 17 Jahren: Die Star Fours starten ihre Revival-Tour in Eichstätt

19.09.2021 | Stand 20.09.2021, 10:15 Uhr

„Alte Männer“ auf Zeitreise: die Star Fours in Eichstätt. Foto: Meyer

Eichstätt – Die legendäre Musikkabaretttruppe Star Fours ist zurück! 17 Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Auftritt startete die Gruppe aus dem Raum Ingolstadt am Freitag im Wirtshaus Zum Gutmann in Eichstätt in Originalbesetzung ihre kleine Revival-Tour durch die Region.

Von Stefan Meyer

Die Nachfrage für ihre Darbietungen in der Domstadt war groß, gleich vier Konzerte im Gutmann wurden angesetzt, bei drei davon waren alle Tickets innerhalb kurzer Zeit vergriffen.

Schon vor 20 Jahren waren sie hier gern gesehene Gäste, über 40 Konzerte spielten sie während der siebenjährigen Bandgeschichte im Gutmann. Viele neue Fans befanden sich bei der jetzigen Premiere unter den Zuhörern, die mit großer Spannung den Auftritt des Quartetts erwarteten, welches aus Andreas „Hofus“ Hofmeir, Dominik Harrer, Johannes Kutschera und Alexander Berger besteht. Ein buntes Potpourri an Instrumenten stand auf der Bühne, über zwei Dutzend, wie die weißblaue Tuba, Krummhörner, sowie Nasenflöten, die E-Gitarre oder das bizarre Gasmaskophon kamen zum Einsatz.

Als die Lichter erloschen, zogen die Vier mit „Star Wars“-Filmmusik-Klängen in den Saal ein und bahnten sich ihren Weg durch das Publikum hinauf auf die Bühne, um mit „Jodler“ den Abend zu eröffnen. In ihrem zweistündigen Programm nahmen die „alten Männer“, wie sich selbst nannten, die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und griffen dabei auf Nummern ihrer gesamten Schaffensphase zurück. Viele aktuelle Themen flossen in ihre Liedtexte und Ansagen ein, egal ob es sich dabei um die Maskenpflicht oder um Markus Söder handelte. Zwar waren die Musikstücke mit witzigen Zeilen versehen, jedoch schwang ein kritischer und zum Nachdenken anregender Unterton mit.

Mit einem Augenzwinkern gab es zwischen den Liedern Werbejingles, in denen sie Wahlwerbung für die CSU machten. Sehr köstlich vorgetragen. Dass die Musikkabarettisten in vielen Musikgenres zu Hause sind, zeigten sie unter anderem beim Heavy-Metal-Song „Liebeslied an einen Kampfhund“ oder mit dem Oberkrainer „Mia ham ja soiba nix“. Madrigale, Schlager, selbst „Carmina Bavariae“, alles fand seinen Platz bei diesem Gastspiel. Ausdrucksvoll untermalte die Formation ihre Lieder mit passender Mimik und Gestik, hatten teils kuriose Requisiten, wie eine Handtasche, merkwürdige Damenschuhe, Glitzershirts und einen Stofflöwen dabei, die vornehmlich noch aus der Zeit ihrer gemeinsamen Bandkarriere stammten. Mit deftigen Liedtexten, lustiger Satire, starkem A-Cappella-Gesang und vielfältigem Können an den unterschiedlichsten Instrumenten brachten die Musiker das Publikum ohne Mühe auf ihre Seite, das den Auftritt des Vierergespanns mit viel Applaus belohnte. Man sah ihnen die Freude an, wieder gemeinsam zu spielen. Ein Spaß jagte den nächsten, es herrschte hervorragende Stimmung auf und vor der Bühne.

„Hock di hi zum Bisln“, forderte sie die männlichen Zuhörer auf, sich zum Pinkeln hinzusetzen und beim „Senfsong“, der sich an den „Ketchup-Song“ anlehnte, glänzte Alex Berger als Lou Berger mit Tanzeinlagen und einer Choreographie a’la Village People. „Die Nase“ huldigte das Geruchsorgan, in „Mm“, nahmen sie dieses internationale Nein-Wort unter die Lupe und im Ingolstädter Lied besangen die Vier die „Vorzüge“ dieser Großstadt. Viel zu schnell verging die Zeit und mit insgesamt vier Zugaben, darunter „Enough Love“ und „Meggalou und Öwe“, verabschiedeten sie sich von der restlos begeisterten Zuhörerschaft. Wer die Band gerne noch live sehen möchte, hat bis Ende Oktober Zeit dafür, da diese Revival-Tournee laut Andreas Hofmeir eine einmalige Angelegenheit sein wird.

DK


Weitere Auftritte: 20. September, Zum Gutmann in Eichstätt, 23. September, Neue Welt in Ingolstadt, 25. September, Schwarzachhalle in Wendelstein, 3. Oktober, Oase Steinerskirchen, am 6. und 7. Oktober im Kulturzentrum Halle neun Ingolstadt , 31. Oktober, Landgasthof Rockermeier in Unterpindhart.