Ingolstadt
Chillen am Lohgraben

BZA Münchener Straße will Stadtteil attraktiver für Jugendliche machen – Diskussion um Hauptbahnhof

20.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:10 Uhr

Schönes Plätzchen: Im Grünstreifen an der Straße am Lohgraben würden sich ein paar Bänke, ein Tisch und eventuell eine Überdachung gut machen, findet der Bezirksausschuss Münchener Straße. So könnte ein attraktiver Ort entstehen, an dem sich Jugendliche und alle anderen Menschen aus der Nachbarschaft gerne aufhalten. Foto: Hauser

Von Johannes Hauser

Ingolstadt – Viele der Themen, die in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Münchener Straße diskutiert worden sind, haben das Stadtteilgremium schon öfter beschäftigt. Zum Beispiel die Pläne für den Bau eines neuen Hauptbahnhof-Gebäudes samt fünftem Rathaus. Da hat es zuletzt Änderungen gegeben. Unter anderem soll das Dach des zweistöckigen so genannten Sockelbaus – von dem aus der Hochhausturm in die Höhe wachsen soll – künftig auch als Abstellfläche für Fahrräder dienen. Das rief unter den Mitgliedern des BZA einige Irritation hervor, berichtete Vorsitzender Martin Dick nach der Sitzung auf Nachfrage des DONAUKURIER. Schließlich war doch bereits beschlossen, die Dachfläche zu begrünen und frei zugänglich zu machen. Im BZA besteht nun die Sorge, die Fahrradabstellplätze könnten die Freifläche zu sehr einschränken. „Da wollen wir noch einmal nachfragen“, erklärte Dick.

Nicht nur im BZA Münchener Straße, auch in vielen anderen Gremien ist kritisiert worden, dass die Bahn offenbar kein Interesse daran hat, die Situation für Radfahrer am Hauptbahnhof zu verbessern. Nur so ist zu erklären, dass die Treppe zum Durchgangstunnel unter den Gleisen auf der Westseite nicht mit einer Rampe oder Rinne für Räder ausgestattet wird. Mit diesem Thema soll jetzt einmal mehr Oberbürgermeister Christian Scharpf konfrontiert werden, wenn er dem Bezirksausschuss am Mittwoch, 22. Juni, einen Besuch abstattet. Außerdem erhoffen sich die BZA-Mitglieder an diesem Tag einen Austausch über die Planungen zur Ortsumgehung Unsernherrn und einen Bericht zum Stand der Dinge in Sachen Parkour-Anlage an der Halle 9. Das Trendsportangebot unter freiem Himmel richtet sich, wie mehrfach berichtet, vor allem an junge Leute, die im Viertel – so hat es der BZA oft betont – dringend weiterer Angebote bedürfen.

So kam der BZA darin überein, in der Grünanlage am Lohgraben einen attraktiven Aufenthaltsort zu schaffen, an dem sich vornehmlich Jugendliche wohlfühlen sollen. Die idyllische Grünfläche unweit der Antonschule solle mit Bänken, einem Tisch und eventuell einer Überdachung aufgewertet werden. 50000 Euro aus dem Bürgerhaushalt sollen dafür zur Verfügung gestellt werden. Dass es für diese Pläne in der Nachbarschaft nicht nur Zuspruch geben könnte, ist Dick und dem BZA durchaus bewusst. Die Anlage soll daher „offen und einsehbar“ gestaltet werden, erklärte Dick im Gespräch mit dem DK. So könne all zu viel „Unfug etwas vorgebeugt werden“, ist er überzeugt. Von der Notwendigkeit solcher Angebote gab sich Dick weiter überzeugt. „Ingolstadt hat 140000 Einwohner und wächst weiter. Da ist es wichtig, die Stadt auch für Kinder und Jugendliche attraktiv zu halten.“ Der Rest des Bürgerhaushaltes aus dem laufenden Jahr hat der BZA Münchener Straße schon vor längerer Zeit vollständig für die Jugendtrendsportanlage an der Halle 9 vorgesehen.

DK