Verunglückter Bergsteiger (24)
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner: kaum Überlebenschancen für Vermissten am Hochkalter

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:25 Uhr

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sieht kaum noch Überlebenschancen für den verunglückten Bergsteiger in den Berchtesgadener Alpen. −Foto: Roland Weihrauch/dpa

Von Laurent Martinez

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sieht kaum noch Überlebenschancen für den verunglückten Bergsteiger in den Berchtesgadener Alpen.



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Zwar sei er nicht vor Ort und kenne den Hochkalter nicht genau, sagte er gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Passauer Neue Presse, Donaukurier, Mittelbayerische Zeitung). Dennoch befürchtet er angesichts von Bergwacht-Informationen, die er erhalten habe: „Die Chancen, den jungen Mann lebend zu finden, sind äußerst gering bis nicht existent.“

Hinweis der Redaktion: Das Interview mit Reinhold Messner fand am Donnerstagvormittag statt. Einen Tag später haben die Rettungskräfte bekannt gegeben, die Suche nach dem 24-Jährigen vor erst einzustellen.

Bundeswehr unterstützt Suche mit Eurofightern

Am Mittwoch hatten die Helfer versucht, den bereits am Samstag am Hochkalter in Bergnot geratenen 24-Jährigen mithilfe eines speziellen Ortungsgeräts zu finden. Nachdem das Sonargerät sie zunächst auf die falsche Spur geführt hatte und unter dem Schnee nur ein abgestürzter Wetterballon zum Vorschein kam, fanden die Retter am Mittwochnachmittag dann den Rucksack des jungen Mannes aus Niedersachsen. Die Bundeswehr unterstützte die Suche aus der Luft mit einem Eurofighter, der Ortungstechnik und hochauflösenden Luftbilder beisteuerte.

Der 24-Jährige war am Samstag am Hochkalter bei Ramsau nahe Berchtesgaden abgerutscht. Er setzte einen Notruf ab, weil er sich bei eisiger Kälte und Schneesturm in dem steilen Gelände kaum noch halten konnte. Seither ist jeder Kontakt abgebrochen. Die Suche nach ihm war tagelang wegen Schneesturms und entsprechender Lawinengefahr in dem hochalpinen, steilen Gelände weder zu Fuß noch per Helikopter möglich. Am Donnerstag sollte aber endlich gutes Wetter herrschen.

Doch am Abend musste die Suche erneut wetterbedingt erfolglos abgebrochen werden. Man habe „alles Menschenmögliche“ und technisch Machbare getan, sagte ein Polizeisprecher. In den nächsten Tagen werden die Suche lageabhängig fortgesetzt - sofern die Einsatzmittel es zuließen.

− dpa/ce