Bemühungen um eine bessere Luftqualität wären weiter erschwert worden

Mitglieder der Aktion „Uns stinkt‘s!“ begrüßen Ausgang des Bürgerentscheids zum Holzheizkraftwerk bei Kösching

18.05.2021 | Stand 18.05.2021, 10:14 Uhr
Wetter −Foto: Rosel Eckstein / pixelio.de

Mitglieder der Aktion „Uns stinkt‘s!“ begrüßen Ausgang des Bürgerentscheids zum Holzheizkraftwerk bei Kösching

(ty) Am Montag trafen Mitglieder der Aktion „Uns stinkt‘s!“ in einer Konferenz zusammen, um über den Ausgang des Bürgerentscheids bezüglich eines Holzheizkraftwerkes bei Kösching zu beraten. Die Gruppe begrüßte einhellig, dass mit dem Votum der Köschinger die Anlage nicht am geplanten Standort gebaut wird.

Die Aktionsgruppe „Uns stinkt‘s!“ hat sich als Stimme all jener Anwohner im Norden Ingolstadts und den angrenzenden Gemeinden zusammengeschlossen, die seit Jahrzehnten unter den ölig oder nach Gas riechenden Geruchswolken der Raffinerie und des Tanklagers leiden. Seit Jahren setzt sich die Aktionsgemeinschaft mit den Betreibern der Raffinerie und des Öllagers und den betreffenden Behörden auseinander, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen. „In dieser Gemengelage nun einen dritten Emittenten in engster Nachbarschaft zu bekommen, hätte die Bemühungen um eine bessere Luftqualität aus Sicht der Teilnehmer der Aktionsgruppe weiter erschwert“, so das Aktionsbündnis.

Einig waren sich die Teilnehmer auch in der Betrachtung, dass ein Holzheizkraftwerk in der geplanten Größenordnung kaum nachhaltig sein könne. Der Rohstoffhunger eines Kraftwerks dieser Dimension mit einem geplanten Einzugsgebiet von bis zu 150 Kilometern behindere viele Gemeinden in der Region auf dem Weg zur Energiewende, selbst ein effizientes Blockheizkraftwerk mit einer Nahwärmeversorgung zu errichten.

„Mit einem Kraftwerk in industriellem Maßstab müssen sich die Betreiber über Jahrzehnte den Rohstoff Holz vertraglich sichern, der dann voraussichtlich für kleinere Werke nicht mehr zu vertretbaren Kosten oder überhaupt nicht zur Verfügung steht.“ Um der Frage nachzugehen, wie viel Holzkraftwerk eine Region verträgt, plant die Aktionsgruppe nach Pfingsten eine Konferenz mit Experten.

Mit diesem Bürgerbegehren sind die Betreiber ein weiteres Mal mit dem Vorhaben gescheitert, das Kraftwerk in der geplanten Dimension zu errichten. Die Aktion empfiehlt den Verantwortlichen deshalb, mit den Betroffenen in einen Dialog zu treten, bevor nun ein Plan D oder E präsentiert wird.