Bei Audi geht's am 18. Januar wieder los

Im Ingolstädter Werk wird die Winterpause auch für Umstellung auf die neue Elektromobilitäts-Plattform genutzt

06.01.2021 | Stand 06.01.2021, 7:11 Uhr
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Tags: Audi, sales, model range, single frame, symbol, brand, logo. −Foto: Audi

Im Ingolstädter Werk wird die Winterpause auch für Umstellung auf die neue Elektromobilitäts-Plattform genutzt

Von Bernd Heimerl

Ruhige Tage rund um Audi - die Zeit zwischen den Jahren und die ersten Wochen des neuen Jahres sind an der Ettinger Straße und im benachbarten Güterverkehrszentrum in der Regel die stillste Phase überhaupt. Denn traditionell haben das Automobilwerk mit seinen rund 40 000 Beschäftigten und entsprechend auch der Zulieferbetrieb eine ausgedehnte Weihnachts- und Neujahrspause.

Die zusätzlichen Verkehrsberuhigungseffekte des gegenwärtigen Corona-Lockdowns verstärken im Ingolstädter Nordwesten den Eindruck eines ganzen Stadtteils im Dornröschenschlaf: Auf der im entscheidenden Abschnitt vierspurig ausgebauten Ettinger Ostumgehung geht es derzeit selbst zu den sonst unvermeidlichen Stoßzeiten eher beschaulich zu. Wie lange noch?

Anders als in Vorjahren hat die Audi AG diesmal aus ihren internen Absprachen zur Winterpause an den Bändern (und zu einem guten Teil auch in den Büros) kein größeres öffentliches Aufheben gemacht - offenbar, weil es diesmal auch keine unterschiedlichen Wiederanlauftermine für verschiedene Schichten geben wird.

Die Produktion ruhe von der Kalenderwoche 51 im Vorjahr (also seit dem 21. Dezember) bis einschließlich Kalenderwoche 2 im neuen Jahr (somit bis zum 17. Januar), verlautete auf Anfrage aus dem Unternehmen. Unterm Strich sind das selbstredend vier volle Wochen - für einen großen Teil der Belegschaft also eine stattliche Spanne, die bei vielen die Dauer des Sommerurlaubs übertreffen dürfte.

Wie immer, wird die Betriebsruhe zum Jahreswechsel (ebenso wie die Sommerpause) für Instandhaltungen und interne Umstellungen im Werk, insbesondere an den drei Produktionslinien für die in Ingolstadt gefertigten Modelle A3, A4 und A5 sowie Q2, genutzt. Diesmal geht es, wie ein Firmensprecher betonte, dabei vor allem um die Vorbereitungen für die Integration der sogenannten PPE-Plattform in die Fertigungsabläufe. PPE steht für den Audi-Terminus Premium Plattform Electric, mit dem das Unternehmen seine speziell auf gehobene Kundenansprüche ausgerichteten Bestrebungen auf dem Sektor der Elektromobilität umreißt. Die Ingolstädter arbeiten hier eng mit Porsche zusammen. Beide Unternehmen decken im VW-Konzern bekanntlich den Premiumsektor in besonderem Maße ab und entwickeln quasi einen Baukasten für künftige Elektrofahrzeuge, wie sie vor allem Kunden mit hohen Ansprüchen an luxuriöse, sportliche Modelle erwarten dürften.

Dass im Ingolstädter Werk nunmehr die technischen Bedingungen für den Bau solcher neuen Serien geschaffen werden, bedeute sicher nicht, dass Fahrzeuge nach dem PPE-Konzept schon in den nächsten Monaten vom Band laufen, so der Unternehmenssprecher weiter. Vielmehr gehe es um grundsätzliche Voraussetzungen für künftige Modelllinien.

Was die besonderen Anforderungen an die Sicherheit der Mitarbeiter in Corona-Zeiten angeht, so hatte Audi bereits im vergangenen Frühjahr und Frühsommer etliche Anstrengungen unternommen, seine Produktionsabläufe durch Schutzmaßnahmen anzupassen. "Wir sind Corona-ready", heißt es deshalb auch aktuell aus dem Ingolstädter Werk. Man habe zwar keine Glaskugel, mit der man die weitere Entwicklung an dieser Front vorhersagen könne, doch gehe man jetzt erst einmal davon aus, dass man am 18. Januar die Produktion auf allen drei Montagelinien im gewohnten Umfang wieder aufnehme.