Auf der Suche nach dem Haar in der Suppe

Das Koch-Duell „Mein Lokal, Dein Lokal“ präsentiere zum Abschluss mit dem Gasthof Spitzer ein echtes Highlight

21.05.2021 | Stand 25.05.2021, 12:44 Uhr
Spitzner2 −Foto: TV

Das Koch-Duell „Mein Lokal, Dein Lokal“ präsentiere zum Abschluss mit dem Gasthof Spitzer ein echtes Highlight

Von Michael Schmatloch

Nun hat er sich doch wieder bewahrheitet, der Spruch „Wer in Ingolstadt gut essen will, nimmt am besten die Autobahn nach München“. Die jedoch kann er dann in Schweitenkirchen schon wieder verlassen, um in Richtung Au in der Hallertau zu fahren. Das zumindest ist das Ergebnis des Kochduells „Mein Lokal, Dein Lokal“, das heute bei Stefan Spitzer und seinem "Gasthof Spitzer" in Osterwaal bei Au in der Hallertau zu Ende ging. Er ging am Ende zusammen mit Jürgen Meier und seiner Klosterwirtschaft in Karlshuld als Sieger aus dem Rennen.

Für Stefan Spitzer war das Duell mit seinen vier Kollegen natürlich nicht ganz auf Augenhöhe. Denn er, mit Auslandserfahrungen in Japan, England und den USA, ist der einzige Profikoch in der Runde. Und das wurde gleich in der ersten Sekunde der Sendung klar. Dass seine „Kollegen“ dennoch beharrlich (bis auf die Vorspeisen) das Haar in der Suppe suchten, mutete dann mitunter etwas irritierend an. Da moniert ein Marco Auernhammer, der zuvor eingestanden hatte, noch nie etwas von schwarzem Reis gehört zu haben, dass sein Risotto sozusagen nach schwarzem Reis schmeckt.

Er hatte sich mehr erwartet. Na ja, das hatte man sich vor Tagen von seinem Lokal „Marco‘s“ nun wirklich. Mehr, als eine Pizza in der Kuchenform im Elektro-Ofen gegart. „Viel Spaß bei der Weiterbildung“, wünschte denn auch Starkoch Mike Süsser den vier Hobby-Gourmets, die nach seinem Dafürhalten genau das kritisierten, was einen Profikoch ausmacht, der weiß, was er tut.

Oder anders formuliert: Sie hätten Helene Fischer erwartet und seien auf Heavy Metal gestoßen. Marco Auernhammer kommentierte Süsser die Kochkünste Stefan Spitzers. Oder an Auernhammer gerichtet: „Überleg doch mal, wie es bei Dir gelaufen ist.“

Erkennbar angefressen war Mike Süsser dann schon irgendwann, als er meinte „Es ist Zeit ihnen das ,tschüss‘ anzubieten.“ Etwas mehr Demut hätte er sich dann schon gewünscht.

Um den ersten Platz in Sachen unqualifizierter Bemerkungen stritten sich denn in der heutigen Schlussrunde dann noch Marco Auernhammer und wie immer Inga Weise. Die hat es Auernhammer offenbar richtig angetan: „Die ganze Woche mit Inga fand ich echt Scheiße“, meinte der. Und der Kuchlbauer sei ohnehin eine Schande für Ingolstadt. Eine Formulierung, die selbst Mike Süsser dann doch zu heftig war.

Und gerade die beiden gaben Profikoch Spitzer am Ende magere sieben Punkte. „Alles unter acht ist eine Frechheit“, befand Mike Süsser vorher noch. Und dann kam sie gleich zweimal aus der Loser-Ecke, diese Frechheit. Eine Sieben von Inga Weise, die das Kochen von Oma abgeschaut hat, und eine von Marco Auernhammer, der eigentlich Fertigungsmechaniker bei Audi war und trotz seines italienischen Lokals mit Italien nicht so richtig viel anfangen kann.

Am Ende also landete Spitzer mit weiteren zweimal neun Punkten auf dem zweiten Platz. Was Starkoch Mike Süsser mit seinen 10 Punkten dahingehend bereinigte, dass es am Ende eben zwei Sieger gab. Ja und die beiden Schanzer Teilnehmer, Kuchlbauer und Marco‘s, mussten sich mit jeweils sechs Punkten in die kulinarische Realität zurückholen lassen.